(33:07, CD, LP, Digital, Dur et Doux, 2020)
Das Rätsel ist gelöst! Die Frage ist beantwortet!
Das Markenzeichen dieser wilden Bands aus dem Dur et Doux–Kosmos ist, oder war (wer weiß das schon wirklich) diese irre, fast sportlich anmutende Musik. Die Szene sprach auch schon mal von Substanzen im Trinkwasser von Lyon. Und ja, die Kenner dieser Kollektive fragten sich insgeheim wohin die Reise noch gehen soll. Was kommt als nächstes, ist das Genre ausgereizt?
Die Männer von Chromb! haben ihre ganz eigene Antwort gesucht, und scheinbar auch gefunden. Sie haben sich radikal vom Hochleistungs-Prog verabschiedet und setzen der „wilden Aktion“ das Wort „Wissen“ an.
Das Ergebnis ist zunächst geradezu verstörend, denn die Erwartungshaltung ist eine völlig andere, wenn man die CD das erste Mal einlegt.
Enttäuschung? Nein, auf gar keinen Fall. Was da aus den Boxen strömt ist genauso überraschend schön wie die Startartikel die uns die Band damals mit ihren ersten Alben um die Ohren haute. Nur anders, so anders.
Man hört den Klang von Chromb!, der scheint unverwechselbares Markenzeichen zu sein. Auch die aufbauende Spannung hinein in himmlische Höhen ist geblieben. Aber das Zappeln des Hörers muss ausbleiben, die Musik drückt dich tief in den Hörsessel, und dort bleibst du sitzen bis der letzte Ton verklungen ist. Besonders Titel 3 (‘Les Chevaliers Qui Apparaissent’) ist ein Longtrack, der dir eine Kathedrale in den Kopf baut.
Diese Scheibe hat das Zeug zum Verlieben oder zur Ablehnung. In jedem Fall wird sie die Hörerschaft spalten.
Einziges Manko: Mit knapp über 30 Minuten ist sie recht kurz geraten. Aber vielleicht haben sie alles an Idee und Energie in diese halbe Stunde gepackt.
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Bewertung: 12/15 Punkten (KH 12, KR 12)
Line-up:
Léo Dumont – batterie, percussions, objets
Camille Durieux – clavier, synthétiseurs, voix
Lucas Hercberg – basse, synthétiseur, voix, composition
Antoine Mermet – saxophone alto, delay, synthétiseurs, voix
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Abbildungen: Chromb! / Dur et Doux