(43:13, digital, Vinyl, CD, Pancromatic Records, 2020)
Breidablik alias Morten Birkeland Nielsen ist auf diesen Seiten ja mittlerweile schon ein guter, alter Bekannter. Sein letztes Werk ”Nhoor” wurde hoch gelobt, so dass die Erwartungshaltung an sein neues Album entsprechend auf hohem Niveau angesiedelt ist.
Hatte Nielsen „Nhoor“ noch im Alleingang eingespielt, ist man diesmal wieder als Duo unterwegs und als solches auch auf Bandcamp definiert:
Håkon Oftung – Electric guitars and flute
Morten Birkeland Nielsen – Synthesizers, acoustic guitars, and drum programming.
Der Bergener Musiker hat sich also wieder Verstärkung durch den Jordsjø- und Ex-Tusmørke-Musiker Håkon Oftung ins Studio geholt. Keine neue Kombination, denn es gab bereits 2016 ein gemeinsames Jordsjø/Breidablik Album namens „Songs From The Northern Wastelands“.
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Nun arbeiten die Beiden also wieder zusammen und bieten den zweigeteilten Song ‚Omicron‘ an, der es auf rund 43 Minuten Spielzeit bringt, also jeweils mehr als 20 Minuten pro Albumseite. Denn neben der digitalen Version gibt es auch eine Vinylausgabe, und zwar schwarzes Vinyl in 300er Auflage. Und der Aufbau klingt schon fast nach Mike Oldfield, was allerdings nicht gerade in musikalischem Sinne zutrifft. Das Instrumentalalbum ist kein reines Elektronikalbum geworden, sondern eher eine Art Jordsjø meets Breidablik… trifft ja im wahrsten Sinne auch zu.
Die typischen Elektronikarrangements werden hier gelegentlich mit progressiven oder auch krautigen Elementen vermischt, was seinen ganz eigenen Charme entwickelt. Doch der Berliner Schule Einfluss ist nach wie vor das herausstechende Merkmal, wie schon der erste Teil zeigt, der nach einigen eher ruhigen Sektionen gegen Ende etwas Gas gibt. Teil 2 hingegen lebt von wunderbar atmosphärischen Parts, die sich gelegentlich Richtung Ambient bewegen und sehr stimmungsvoll und überzeugend daherkommen. In der Anfangsphase dieses Titels erinnern die Norweger im Arrangement ein wenig an Philip Glass, im weiteren Verlauf wird noch etwas mehr Abwechslung geboten als im ersten Teil.
Last Minute Addition: Mittlerweile liegt dem Schreiberling auch eine CD Version vor, die noch zwei neu abgemischte Stücke des 2017er Albums „Penumbra“ enthalten, nämlich den zweigeteilten Titelsong, was dann noch mal eine zusätzliche halbe Stunde feinste Bergener Schule Elektronikmusik bietet. Auf der zugehörigen Bandcamp Seite ist zum „Penumbra“ Album ein Rezensionsausschnitt zu lesen, der von feinster Ambient Musik spricht, und aus „World of Metal“ stammt!
Ein weiteres schönes Album aus dem Hause Breidablik, das gerade in den ruhigen Momenten eine sehr intensive Stimmung erzeugt und rundweg gefällt.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 11)
Surftipps zu Breidablik:
Bandcamp
Brainvoyager
Soundcloud
Spotify