(40:24, CD, Vinyl, Digital, Karisma Records/Soulfood, 1976/2019)
Ruphus waren zu Beginn ihrer Karriere eine Band der dauernden Veränderungen, was sich nicht nur auf das Line-up beschränkte. Für die ersten drei Alben gilt: jeweils identischer Bandname, aber neue musikalische Ausrichtung. Nachdem das Debüt noch als Hard Rock durchging, die norwegische Formation ihr 74er Album “Ranshart” im sinfonischen Progressive Rock Bereich ansiedelten, folgte auf dem Nachfolger “Let Your Light Shine” ein weiterer, deutlicher stilistischer Richtungswechsel. Dies lag vor allem an Keyboarder Håkon Graf, der sich als Mitglied der Jazz-/Fusion-Formation Moose Loose für eine neue Richtung begeisterte.
Dieser Funke griff nachfolgend auf Ruphus über, die in der Besetzung Håkon Graf – Keyboards, Asle Nilsen – Bass, Gudny Aspaas – Gesang, Thor Bendiksen – Schlagzeug und Kjell Larson – Gitarre mit “Let Your Light Shine” eines der ansprechendsten norwegischen Jazz-Rock-Alben der Siebziger aufnahmen. Hinzu kommt, dass der legendäre Terje Rypdal als Produzent fungiert, was dem Album in der Außendarstellung nochmals einen ganz anderen Stellenwert einräumt.
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Sängerin Gudny Aspaas bevorzugt oftmals lautmalerischen Gesang, während sich die Instrumentalisten mal schwungvoll, mal recht relaxt in Szene setzen. Trotz eindeutiger Jazz-Rock-Elemente, gehören auch ausschweifende, gleichzeitig griffige Melodiebögen, stellenweise leichtfüßige, entspannte Arrangements, sowie diverse solistische, mitunter recht sphärische Ausflüge an den Keyboards und Gitarre zum festen Grundmuster der insgesamt sieben Kompositionen. Dabei wechseln sich inhaltlich weit ausholende Tracks mit kurzen instrumentalen Exkursion ab, bleibt vieles jedoch recht zugänglich, ohne jemals ins Belanglose abzugleiten.
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Wie die Vorgänger wurde die Neuauflage von Jacob Holm-Lupo remastered, entfaltet sich hier ein interessanter musikalischer, sehr jazziger Mikrokosmos skandinavischer Prägung, der als grundlegende Richtung der folgenden Alben diente. Doch ist dieses Album sicherlich ihr zentrales und bestes Werk, was zudem im Original beim deutschen Krautrock Label Brain veröffentlicht wurde. Die Verbindung aus sinfonischen Einflüssen, jedoch in einer deutlich jazzigen, groovigen Färbung, macht die musikalische Faszination dieses Albums aus.
Bewertung: 12/15 Punkten (WE 12, KR 12, KS 12)
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Abbildungen: Ruphus / Karisma Records