(43:23, CD, Digital, Mey Productions/Eigenvertrieb, 2020)
My Arrival ist eine weitere niederländische Band aus einer scheinbar nicht versiegenden Quelle guter Formationen und Musiker in unserem Nachbarland. Hier scheint wieder einmal der Grundsatz zu gelten: klein, aber dafür stets auf hohem Niveau. Wer bereits Sylvium auf dem Schirm hatte, wird den Kopf und seine Mitstreiter des vorliegenden aktuellen Projekts vielleicht bereits kennen. Keyboarder und Gitarrist Ben van Gastel führte die zuvor genannte Formation bereits zu einem in der Szene beachteten Erfolg. Ihn begleiten erneut, Fred Boks (Bass/ Keyboards/ Drums) und Sänger Richard de Geest auf der neuen Reise. Nach den zwei zuvor veröffentlichten Singles ‘Pale White Dot’ und ‘Satur9 & Indigo’ folgt nun ihr gleichnamiges Debütalbum.
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Eine sich ständig verändernde Welt mit all den sozialen, politischen und klimatischen Herausforderungen der Zukunft inspirierte das Trio eine Geschichte zu schreiben, die von der Suche nach einem neuen lebenswerteren Zuhause handelt. In nicht gerade gewohnt progressiver Länge verlieren die elf relativ kurzen Songs dennoch nicht an Qualität und musikalischer Aussagekraft. Zumeist handelt es sich um sehr eingängige Kompositionen mit hoher Melodiösität, auf progressive Elemente braucht dabei aber keiner zu verzichten. Wie sooft in diesem Genre bedienen sich auch die Niederländer bei diversen Stilrichtungen, so lassen sich durchaus Ansätze von Electronic, Art Rock, Ambient, Alternative, Post Rock und Progressive Rock ausmachen. Daraus entsteht oftmals eine sanft dahin schwebende Atmosphäre voller Melancholie und Verlangen, dennoch entwickeln die Niederländer immer wieder ausreichend Druck, ja sogar bis hin zu Ohrwurmmelodien.
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Einen wesentlichen Anteil an der sich entwickelnden Stimmung haben nicht nur die Instrumentalpassagen, besonders der angenehme Gesang von Richard de Geest spielt dabei eine tragende Rolle. Trotz aller Komplexität bleiben My Arrival erfreulich geradlinig und vermeiden es, wie allzu oft bei anderen Produktionen zu beobachten, verkopft zu wirken. Zwei Jahre Arbeit die sich ausgezahlt haben. Einziger Wermutstropfen, falls überhaupt nennenswert, dürften die etwas dürftig ausgefallen Albuminfos sein, da wäre etwas mehr wünschenswert gewesen, aber das ist meckern auf hohen Niveau.
My Arrival´s Debütalbum “Satur9 & Indigo” hat viel mit Wohlklang zu tun, obwohl die derzeitigen Veränderungen der Welt und die Auseinandersetzung mit diesem Thema dieses nicht zwingend erwarten lassen. Den Niederländern gelingt es aber sehr gut mit ihren harmonisch eingängigen, teils treibenden Songs für eine positiv, melancholischen Grundstimmung und einem Hoffnungsschimmer zu sorgen. Ein Album, das Freude bereitet – hier stimmen Interpretation, Umsetzung und Produktion. Drei Musiker die ihr Handwerk verstehen.Bewertung: 12/15 Punkten (KR 12, HR 12)
Line-up:
Ben van Gastel (Sylvium) – Guitars/ Keyboards
Fred Boks (Sylvium, Excluded Opportunities) – Bass/ Keyboards/ Drums
Richard de Geest (Sylvium, Ghost) – Vocals
Surftipps zu My Arrival und Sylvium:
Bandcamp My Arrival
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Konzertbericht Utrecht, 2014
Rezension Sylvium – The Gift Of Anxiety (2013)