Michael Brückner – Astronauts Volume 2 – The Great 1994 Gravity Escape (3CD)

(59:51/59:59/58:35, CD, Digital, Aural Films, 2019)
Der Weltraum, unendliche Weiten… Ebenso könnten die Bestrebungen dieser von Aural Films initiierten “Astronauts”-Reihe beginnen: “Astronauts is a series of releases by electronic space music artists inspired by the NASA moon landing and exploration of the universe”, womit die Intentionen hinter allem hier wohl ein wenig klarer scheinen. 2019 jährte sich die Mondlandung zum fünfzigsten Mal und obwohl danach bezüglich der Eroberung des Kosmos beziehungsweise besagter unendlicher Weiten nicht mehr allzu viel passiert ist, ist das allemal ein Grund, dieses Ereignis gebührend abzufeiern.

Den Anfang machte Christian Fiesel, Michael Brückner folgt gleich mit einem Dreifach-Decker auf dem Fuß (derweil Phrozenlight mit “Volume 3” noch in der Pipeline harrt).

Dass gerade elektronische Musik mit dem Weltraum in Verbindung gebracht wird, mag sicher auch an den künstlichen Intelligenzen (HAL3000 etc.) liegen, ohne die ein Ausschwärmen in fremde Galaxien (oder, um auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben, nahe Trabanten) undenkbar wäre, und die eben durch ihre unterkühlte, synthetische Logik die Parallelen in Richtung elektronische Musik verschieben.

Astronauts 2 – The Great 1994 Gravity Escape by Michael BrücknerDer schier unendliche Output (womit wir wieder beim Thema wären) des Klangartisten Michael Brückner machte die Erweiterung auf drei Stunden notwendig, wobei sich auch hierbei ein System erkennen lässt. So enthält die erste Stunde ausgewählte Ausschnitte aus Brückner-Alben von 1994 bis 2006. Und während sich CD2 mit dem Zeitraum 2011 bis 2017 befasst und der dritte Streich “…all previously unreleased music – actually improvisations – from 2019…” enthält. Womit man einerseits einen ungefähren Einblick in das Schaffen des Musikers bekommt, Kenner dann aber letztendlich auch noch mit neuem Material belohnt werden.

Beeindruckend ist die Zeitlosigkeit dieser Musik, deren Grundstein Künstler wie Tangerine Dream oder Klaus Schulze vor über vierzig Jahren legten und die gemeinhin als “Berliner Schule” in die Geschichtsbücher des Pop Einzug hielt. Letztendlich ist “Astronauts Volume 2” mit seinem drei Stunden umfassenden Trip dann auch Medium für ein Kopfkino, das die ganz persönliche Reise from the inner mind in Richtung “Was-auch-immer, Hauptsache ganz weit weg”, beschleunigt.
Bewertung: 10/15 Punkten

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