(58:39, CD, InsideOut Music / Sony Music, 2020)
Es scheint doch mehr hinter Sons Of Apollo zu stecken, als eine weitere Supergroup mit bekannten Musikern, die ursprünglich 2017 aus der Taufe gehoben wurde. Denn nach dem Debüt “Psychotic Symphony“, wurde nicht nur ein Live-Album mit Orchester nachgeschoben, mittlerweile liegt mit dem passend zum Erscheinungsjahr in römischer Schreibweise titulierte “MMXX” das zweite Album der amerikanischen Band vor. Wiederum sind die gleichen Protagonisten am Start, als da wären: Mike Portnoy (Schlagzeug, Gesang), Derek Sherinian (Keyboards), Billy Sheehan (Bass), Ron “Bumblefoot” Thal (Gitarre, Gesang) und Jeff Scott Soto (Gesang).
Bei der Musik sind keine großartigen stilistischen Überraschungen zu verzeichnen, denn noch immer dominieren von den Siebzigern beeinflusster klassischer Hard Rock, wie jede Menge Progressive-Metal-Elemente das Geschehen des Fünfers. Angereichert durch harte Riffs, diverse Soloparts an Gitarre und teils analogen Keyboards, zusammengehalten von hymnischen, mächtig opulenten Melodien. Alles wie gewohnt? Nicht ganz, denn “MMXX” wirkt gerade zu Beginn nochmals eine Spur härter, aggressiver, stampfender – alles hat eine deutliche Schlagseite Richtung Progressive Metal.
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Ruhige Zwischentöne? Fehlanzeige. Erst beim vierten Track ‘Desolate July’ wird das Tempo beim Intro komplett zurückgefahren, um den Song als eine Art Powerballade langsam zu steigern. Auch das folgende ‘King Of Delusion’ fängt sachte mit Pianoklängen an, um auf den ersten Blick schnell wieder zum gewohnten Strickmuster zurückzukehren. Doch offenbart gerade dieser Song, dass Songs Of Apollo ebenso vielschichtige, interessante Songs mit Dynamik-, Tempi- und Stimmungswechsel schreiben können.
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Das knapp 16-minütige, das Album abschließende ‘New World Today’ vereint ebenfalls unterschiedliche Stimmungen und gibt der Musik wesentlich mehr Entfaltungsraum, statt nur auf Komplexität und gnadenloses Tempo zu setzen. Natürlich dominiert den Mittelteil ein sehr abgedrehten Instrumentalpart, doch gehören genauso getragene Passagen und sinfonische Elemente zum Stimmungsbild und verleihen dem Longtrack deutlich mehr Tiefe.
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Wie beim Debütalbum wird dieses Album sicherlich auf gemischte Reaktionen stoßen. Hier wird immer noch gefrickelt und losgebrettert ohne Ende. Zweifelsohne technisch hervorragend umgesetzt – doch fehlt es den Songs teils an einer stringenten Dramaturgie. Das geht ab wie die Sau, macht richtig Laune, doch nicht jedes Arrangement bleibt hängen. Aus persönlicher Sichtweise ist “MMXX” zwar eine Spur zu überladen, was den positiven Gesamteindruck dennoch nicht schmälert.
Bewertung: 11/15 Punkten
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Abbildungen: Sons Of Apollo / InsideOut Music