(38:08, CD, Digital / Vinyl, Cineploit, 2019)
Hinter dem Namen Rashomon verbirgt sich der Multiinstrumentalist Matt Thompson, der kein Neuling in der Szene ist, wirkte er doch schon bei Guapo, Cremator und Zoltan mit. Die auf den acht Titeln präsentierte Musik klingt – wenig überraschend – genau so, wie es der Albumtitel vermuten lässt: nach Soundtrack. Somit passt das Rashomon Album natürlich auch wunderbar ins Beuteschema des Cineploit Labels. Und tatsächlich geht es hier um Musiken zu zum Teil uralten Filmen.
Nach Teil 1 namens “The Ruined Map” (2007) und Teil 2 mit dem Titel “The Finishing Line” (2009) folgt nun eine Dekade später der dritte Teil aus seiner Filmmusikserie. Für etwas Verwirrung beim Rezensenten sorgt Thompson mit dem Album “The Cameraman’s Revenge”, dies ist nämlich bereits Teil 4 der Serie, der – ähem – schon 2014 erschien. Hmm, da muss doch noch mal recherchiert werden. Und siehe da, es handelt sich um eine Neuauflage, denn bereits 2011 wurde dieses Album zum ersten Mal veröffentlicht. Passt also doch.
Das vorliegende Album beschäftigt sich mit Filmen (unter anderem) aus Italien, Japan und den USA, die aus den 50ern bis 70ern stammen. Diese Filme haben allesamt gemeinsam, dass sie – aus den unterschiedlichsten Gründen – nie offiziell erschienen sind.
Angesichts der kurzen Gesamtspielzeit sind endlose Exkursionen hier nicht zu erwarten, die Titel sind meist recht kurz gehalten und schwanken in der Spiellänge zwischen drei und zehn Minuten. Der Protagonist spielte das Album komplett im Alleingang ein. Respekt schon mal dafür! Dabei zeigt er sich auch sehr vielseitig, es werden nämlich folgende Instrumente bedient:
Mellotron, Fender Rhodes, guitars, bass, zither, bowed psaltery, percussion, MiniMoog, Moog Taurus bass pedals, jaw harp, harmonium, autoharp, some other stuff.
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Gleich der Opener lässt mit den uralt klingenden Keyboardsounds an “Mondbasis Alpha” oder Ähnliches denken. Die Keyboards geben meist den Ton an, häufig kommt dabei eine Orgel zum Einsatz. Doch auch das Mellotron kommt zumindest auf zwei Nummern nachhaltig zur Geltung, nämlich auf ‘Red Gate’, das durch wunderbare Mellotronchöre und –streicher aufgewertet wird, sowie dem abschließenden Longtrack ‘Pacemaker’. Es ist keine Überraschung, dass man gelegentlich an Goblin denkt, aber auch Krautrockiges oder Jazziges, Psychedelic und Ambient gehören zum Spektrum von Rashomon. Ein weiteres für das Cineploit Label typisches Album, das Soundtrack-Fans zu empfehlen ist.
Bewertung: 10/15 Punkten
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