(65:03, CD, Digital, Melodic Revolution Records, 2019)
Scheint ja was Großes zu sein, was man hier in den Händen hält. Zumindest, wenn man dieses Digipak gegen ein beliebiges anderes hält, denn diese Version fällt etwas größer aus. Und wie sieht es bezüglich des Inhalts aus, was haben die Musiker zu bieten, auch etwas Großes? Nun, der Grundansatz wird schnell klar, denn der Kopf der Gruppe, Pianist Marcus Schinkel, ist bekennender Emerson, Lake & Palmer-Fan, die sich ja bekanntlich sehr erfolgreich der Bilder einer Ausstellung von Modest Mussorgsky angenommen hatten. Und so auch die Band des Bonner Jazz-Pianisten. Ursprünglich sollte es lediglich um ein Tribute-Konzert für den verstorbenen Keith Emerson gehen, doch man biss sich an dem Thema fest und entwickelte im Laufe der Zeit eigene Songs, die auf Mussorgskys Zyklus und der ELP-Version basieren. Das vorliegende Endresultat wurde in folgender Quartett-Besetzung eingespielt:
Marcus Schinkel – grand piano / synthesizer / Hohner clavinet / ebow
Johannes Kuchta – vocals / percussion / tupian / sopran sax
Wim de Vries – drums / percussion
Fritz Roppel – 6-string bass / fretless bass.
Also das altbewährte Marcus Schinkel Trio plus Sänger Johannes Kuchta. Schon zum Auftakt dauert es eine Weile, bis man das Thema von ‘Promenade’ erkennt, eine durchaus interessante Version von dem Aachener und seiner Begleitung. Im weiteren Verlauf bewegt man sich noch weiter von dem Original weg, um zwischendrin dann wieder mal mit altbekannten Klängen zurückzukehren. Auf dem zweiten Song ‘Samuel Goldenberg & Schmuyle (My Point Of View)’ ist dann auch zum ersten Mal Sänger Kuchta zu hören, der den Songs seinen eigenen Stempel aufsetzt.
Eine Hauptrolle auf diesem Album spielt sicherlich das Klavier, das Schinkel ausgesprochen geschickt einzusetzen vermag. Es gibt aber auch Passagen, in denen Tastenbombast in typischem Retro-Prog-Gewand eingesetzt wird, um später wieder in jazzigere Gefilde abzudriften.
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Dass die Nähe zu ELP sich nicht ausschließlich auf Keith Emersons Tätigkeiten bezieht, zeigt die Tatsache, dass auf diesem Album nicht nur ihre Fassung von ‘Lucky Man’ zu finden ist, sondern zum Abschluss auch mit ‘Talk To The Wind’ eine Version von Voyager IV vom King Crimson Klassiker ‘I Talk To The Wind’ zu hören ist, und damit auch noch mal an Greg Lake erinnert wird.
Das Erscheinungsdatum dieses Albums wurde übrigens auf den 2. November 2019 gelegt, an dem Tag wäre Keith Emerson 75 Jahre alt geworden.
Bewertung: 11/15 Punkten (WE 12, JM 11, KR 12)
PS Interessenten sollten folgende Konzertankündigungen für 2020 im Auge behalten:
24.01. Rheine, Hypothalamus
25.01. Nordenham, Jahnhalle
30.01. Bonn, Harmonie
01.02. Nistertal, Westerwald
02.02. Dortmund, Musiktheater Piano
06.02. Idstein, Scheuer
07.02. Köln, Kantine
08.02. Bochum, Riff
21.02. Berlin, Maschinenhaus Prog Night together with Green Desert Tree
17.04. Unna, Lindenbrauerei.
Surftipps zu Voyager IV:
Band Homepage
Marcus Schinkel Homepage
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