(45:36, CD/Download, Lions’Den Records, 2019)
Willkommen in der Höhle des Löwen. Das musikalische Multitalent Rhy Dongju hat unter dem Titel “Lions’Den II: Essence” sein viertes Solo Album veröffentlicht. Der junge Künstler aus der Republik Korea hat neben dem Studium der klassischen Musik, traditioneller Musik Koreas sowie avantgardistischer Perfomance-Kunst auch schon früh seine Liebe zur Gitarrenmusik entdeckt. Sein neuestes Werk besteht aus zehn Tracks voll künstlerisch anspruchsvollem Prog Metal, der sich auf die angenehme Atmosphäre einer entspannten Jazz Lounge legt.
Rhy Dongju beweist auf “Lions’Den II: Essence” klar, worin seine Stärken liegen. Da ist zunächst sein virtuoses Gitarrenspiel, welches er stets akkurat und voller gefühlvoller Verschnörkelungen über die Arrangements legt. Dongjus Finger flitzen mal jazzig und mal in Heavy Metal-Manier über das Griffbrett und hinterlassen atemberaubende Spuren. Die zweite große Stärke liegt in den Kompositionen. Orchestrale klassische Settings, die stolz ihre Einflüsse von Komponisten wie Richard Strauß oder Igor Strawinsky präsentieren, vermengen sich problemlos mit gemütlichem Lounge Jazz.
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Trotz der blitzschnellen und virtuosen Gitarrentechnik von Rhy Dongju ist “Lions’Den II: Essence” ein sehr erholsames Werk, das sich problemlos in entspannter Atmosphäre anhören lässt. Die Musik ermutigt zum Zurücklehnen, Augen schließen, und Ausatmen, während das instrumentale Gebilde die Gedanken zum Fliegen anregt. Die Stimmung, die hier erzeugt wird, hat gewisse Ähnlichkeiten mit Pink Floyd’s “A momentary Lapse of Reason“, wenngleich sich die Stile nicht unbedingt ähneln.
Ingesamt ist “Lios’Den II: Essence” wohltuend, künstlerisch, und voller Spielfreude. Es ist ein Album, mit dem Progger, Klassikfans, und Jazzer gleichermaßen etwas anfangen werden können.
Hier und da hätte Rhy Dongjus viertes Werk ein paar mehr Highlights oder Höhepunkte vertragen können. Großartige Ohrwürmer oder Tracks und Themen, an die man sich sofort wieder erinnert, bleiben leider aus. So fehlt es dem Album trotz seiner hochwertigen künstlerischen Ader doch leider ein wenig an Substanz oder Charakter.
Bewertung: 8/15 Punkten (RG)
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