Maiden uniteD – The Barrelhouse Tapes

Maiden uniteD - The Barrelhouse Tapes (2019)(47:21, Download, Yazmine Park/Nuppel, 2019)
Beim Role Model von Joey Bruers und seinen holden Mit-Maiden ist der Bassist der Chef im Ring und so ist es bei Iron Maiden-Epen häufig auch eine Bass-Figur, von der man ganz am Anfang in Empfang genommen und in die zu erwartenden Wunder eingeführt wird. Maiden uniteD (M.u.) setzen auf dieses bewährte Verfahren ihrer Helden noch einen drauf und läuten ihren mittlerweile bereits vierten Langspieler mit einer (vom Bassisten & Boss Joey) selbst komponierten eigenen Ouvertüre ein, die gleichzeitig, über die Kneipen- und Zech-Geräusche im Hintergrund, atmosphärisch sehr schön auf das Kommende vorbereitet.

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Allein schon solche Grandezza markiert den Unterschied zwischen M.u. und schnöden Cover- oder Tribute-Bands deutlich – und Joey selbst weiß übrigens ganz genau, was letztere so machen, denn er leitet selbst auch noch so eine. Doch M.u. covern nicht einfach, sie verdichten bis zur (akustischen) Essenz und in vielen, vielen Fällen kommt bei dieser alchemistischen Prozedur am Ende Liedgold heraus – zuletzt geschehen bei “Empire of the Clouds”, das für den Autoren längst wichtiger als das Original geworden ist.

Die grundsätzliche M.u.-Arbeitsweise ist also bewährt und gesetzt, genau wie der personelle Wechsel. Joey sieht aber noch mehr Unterschiede bei den “Barrelhouse Tapes”: “Another style, other musicians, other instruments, for example the trumpet played by Eric Vloeimans, who is a huge award winning Dutch artist in the Jazz scene”. Also munter hinein in den Liederreigen… Das bereits erwähnte Intro ‘Tavern The Last Bow’ geht nahtlos in eine unverschämt schunkelnde Fassung von ‘The Number of the Beast’ über. Am Mikrofon überzeugt dabei Jeroen Voogd – seines Zeichens der allererste M.u.-Sänger überhaupt. Andere Gäste und Gaststars sind: Frank Beck (Gamma Ray), Jos Severens (Up The Irons), Eszter Anna Baumann, Dennis Stratton (of Iron Maiden fame), Daan Janzing (My Favourite Scar), Bart Hennephof (Textures), Martijn Balsters (u.a. Silent Chambers, The Dust Connection), Polle van Genechten, Tom Heijnen, Dirk Bruinenberg (u.a. Elegy, Consortium Project, Adagio, Kristoffer Gildenlöw, Place Vendôme), Jeroen Voogd (s.o., Silent Chambers) und Leon Den Engelsen (u.a. Damian Wilson). Dieses phantastische Aufgebot macht das Album zu so etwas wie einer tollen Ausgabe Deines Fav-Festivals mit ganz vielen Deiner Lieblingskünstler – nur eben zum mit Dir herumtragen.

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‘Back in the Village’ wird von Frank Becks hardrockiger Stimme geprägt, während für ‘Alexander the Great’ wieder Jeroen gewissermaßen ans Lagerfeuer tritt – mit dieser Stimme, die für das getragene und doch mitreißende Vortragen von Epen wie geschaffen scheint…

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Die unerwartet starke Verlangsamung und die Querflötenparts machen ‘Powerslave’ (gesungen von Jos) zu einer reivollen Grenzerfahrung für Fans, dagegen erscheint ‘Stranger in a Strange Land’, wie zuvor schon ‘Wasting Love’ getrieben von Doogie Whites Gesang fast konventionell – jedenfalls für M.u.-Verhältnisse. ‘Phantom of the Opera’ schließlich bringt die eingangs erwähnte melancholische Solo-Trompete an den Start, genau wie beim mit spanischem Flair versehenen ‘Sanctuary’. Vorher aber schlägt Jeroen mit Montsegur noch Funken aus einem Maiden-Track, den meinereiner überhaupt nicht mehr auf dem Zettel hatte.

Der Album-Titel selbst ist übrigens ebenfalls eine Verbeugung vor den NWBHM-Heroes, wie Joey verrät: “The very first demos of Iron Maiden are called “The Soundhouse Tapes”. So – Up the Barrels!
Bewertung: 12/15 Punkten

PS – Das Material erhält seine Feuertaufe während zwei Release shows:
13.12. Zeist (NL), Poppodium de Peppel
14t.12. Sittard (NL), Poppodium Volt
PPS: Die 2020er M.u.-Tour steht unter dem Motto “Powerslave”. Don’t miss!

Copyright: Albert Jolen

Abbildungen: Maiden uniteD, Copyright der Bandfotos: Albert Jolen

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Interview m. Joey Bruers (2018)
Interview m. Joey Bruers (2018, deutsche Übersetzung)
Rezension zu “Empire of the Clouds” (2018)
Rezension “Mind the acoustic pieces” (2011)
Setlist vom 09.03. (London)
Wikipedia