InVertigo – InMotion

(45:10, CD, Digital, Progressive Promotion Records, 2019)
Nach sieben Jahren Funkstille geben die aus Gelsenkirchen stammenden InVertigo erneut ein deutliches Lebenszeichen von sich. Als kleine Überraschung sei vorweg erwähnt, dass kein Geringerer als der sympathische Tausendsassa Martin Schnella (Flaming Row, Seven Steps To The Green Door, Melanie Mau & Martin Schnella) mit Hand angelegt und das Mixing und Mastering übernommen hat.

InVertigo, das bedeutet seit dem Debütalbum von 2010 einen Mix aus Art Rock, Rock und anspruchsvollerem Neo Prog, irgendwo zwischen Komplexität und Eingängigkeit, epischen Strukturen und Medientauglichkeit. Wen überrascht es dann, wenn wie so oft Bands wie Genesis, Pendragon, Satellite, Spock’s Beard, Marillion, Flower Kings oder Porcupine Tree zum Vergleich herhalten müssen. Allerdings wäre es unlauter, wenn man die Ruhrpottler des Abkupferns bezichtigen würde. Nein, die Musiker haben auf ihren jetzt insgesamt drei Alben ihren eigenen Stil entwickelt und das seit ihrer Gründung 2001. Wenn man die frühen, vom Rezensenten besuchten Kölner Konzerte zum Vergleich zu dem, was heute zu hören ist, heranzieht – bereits damals war schon eine Menge Qualität erkennbar -, wird einem die positive Entwicklung der Band offenkundig bewusst. Die Musiker bestechen nicht nur durch ihr individuelles Können, auch ihre Freude und ihr Spielwitz sind bezeichnend und spiegeln sich jetzt erneut auf dem aktuellen Werk “InMotion” wider. Das neue Album darf getrost als konsequenter Nachfolger des 2012 aufgelegten Albums “Veritas” bezeichnet werden.

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Was “InMotion” ausmacht, sind u.a. die sinfonischen Elemente, die anspruchsvollen Arrangements, die Wechsel von Tonart, Tempo und Rhythmus, eine Portion treibender Rock, sowie die im Einklang stehenden Kompositionen, die trotz aller Eingängigkeit stets die volle Aufmerksamkeit des Zuhörers einfordern. Wie variantenreich die Songs der fünf Stammmusiker sind, zeigen sie auf dem zehnminütigen Longtrack “Listen to the smell of the pretty picture” zum Beispiel auch mit der A cappella-Passage der beiden Gastsängerinnen Julia Gorzelanczyk und Ina Merz. Hingegen wird es auf “Life Part I (Random)” hörbar klassisch. Im Mittelpunkt stehen Keyboards und Gitarren, die dem Hauptthema von Edvard Griegs “Klavierkonzert in a-Moll, Op. 16” eine besondere Note verleihen. Die sechs Titel des neuen Albums dürften nicht nur den Nerv des überzeugten Prog-Fans treffen. Das breite musikalische Spektrum von InVertigo sollte auch Freunde des Melodic- und Classic Rocks ansprechen können.

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Fazit: InVertigo ist mit “InMotion” ein melodisches und insgesamt auffallend positiv wirkendes Werk gelungen und sollte vor allem, aber nicht nur, bei Neo Prog-Fans verdientermaßen auf Interesse stoßen. Wäre schön, wenn nicht erneut sieben Jahre Wartezeit ins Land gehen würden. Alben dieser Qualität dürfen auch mal um einiges früher den Musikfan erfreuen.
Bewertung: 11/15 Punkten

Line-up InVertigo:
Sebastian Brennert / Vocals, Piano
Kolja Maletzki / Guitar
Michael Kuchenbecker / Keyboards
Matthias Hommel / Bass, Bass Pedals
Carsten Dannert / Drums, Percussion

Gastsängerinnen:
Ina Merz / Harmony Vocals
Julia Gorzelanczyk / Harmony Vocals

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