(49:46, CD, Vinyl, Download, Listenable Records, 2019)
Mars Red Sky sind keine Unbekannten auf den Seiten von Betreutes Proggen: Schon im Frühjahr 2016 berichtete Kollege Klaus Reckert über einen Live-Auftritt der Franzosen im legendären Kölner Underground. Von soviel Lobhudelei ganz angefixt, ist es für mich an der Zeit, mich endlich einmal näher mit dem Stoner Rock-Trio aus Bordeaux zu beschäftigen.
Was mich dann allerdings erwartet, darauf war ich nicht wirklich vorbereitet: Schon vom ersten Moment an ziehen mich der Fette Bass von Jimmy Kinast, Mathieu Gazeaus Schlagzeugspiel, sowie die jaulende Gitarre Julien Pras‘ mit ihrem doomartigen Sound völlig in ihren Bann. Als sich Pras‘ helle Stimme dann wie eine sanfte Priese über den Wüstenteppich legt, ist es um mich geschehen. Der Groove und die Melodien des Openers ‘The Proving Grounds’ haben mich in eine andere Welt entführt, eine Welt irgendwo zwischen Kyuss und Amplifier.
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Lange Zeit zieht mich dieses Stück Musik in seinen Bann, so dass ich kaum dazu komme, mich dem Rest des Albums zu widmen. Vielleicht ein kleiner Fehler, denn auch mit ‘Collector’ geht “The Task Eternal” stark weiter. Die warmen Gesangslinien des Songs ergießen sich wie zähflüssige Lave in meine Gehörgänge, während mich die Musik eher wie ein pyroklastischer Strom überrollt.
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Cineastischer und etwas elegischer wird es beim nun folgenden Doppelpack ‘Recast’/’Reacts’, welches zu Beginn Erinnerungen an die Norweger von Madrugada aufkommen lässt. Assoziationen die langsam aber sicher davongewälzt werden, da sich das Doppel im Laufe seiner Spielzeit immer weiter in ein doomiges Instrumental-Inferno verwandelt. Musik wie geschaffen für die Endzeit!
Dass das Ende der Welt noch nicht erreicht ist, zeigt sich beim anschließenden ‘Crazy Hearth’: Julien Pras‘ hypnotisch-mesmerisierender Gesang ist so beazaubernd, dass man die Düsterkeit der Begleitmusik kaum wahrnimmt.
‘Hollow King’ hingegen wirkt etwas verstörend, da der Song vermehrt mit dissonanten Tönen spielt. Gleichzeitig weist der Song den vielleicht wunderbarsten Refrain der Platte auf. Ein Kontrast, der seine ganz eigenen Reize hat.
‘Soldier On’ ist dann noch etwas sphärischer als seine Vorgänger und braucht etwas länger, bis es ins Ohr geht.
Das abschließende ‘Far Cry’ stellt einen würdigen Abschluss für ein über weite Strecken überzeugendes Album dar. Bauen die ersten sieben Songs hauptsächlich auf den Gegensatz aus instrumentaler Arbeit und Gesang, wird bei ‘Far Cry’ vollkommen auf Gesang verzichtet. An seine Stelle tritt eine Akustikgitarre, die der Musik von Mars Red Sky ganz neue, fast schon heitere Aspekte verleiht.
Alles in Allem ist “The Task Eternal” ein Album, das man sich aufgrund seiner vielschichtigen Soundlayer erarbeiten muss. Es ist ein klassischer Grower. Bisher wächst es mit jedem Hördurchgang. Mal sehen, wie lange noch.
Bewertung: 11/15 Punkten (FF 11, KR 12)
Tracklist:
1. The Proving Grounds
2. Collector
3. Recast
4. Reacts
5. Crazy Hearth
6. Hollow King
7. Soldier On
8. A Far Cry
Surftipps zu Mars Red Sky:
Konzertbericht: 07.03.16, Köln, Underground
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