Im frühen Herbst 2019 stiegen die Blues Rocker von The Dues zum dritten Mal in ihre Zeitmaschine. Das Produkt ist das Album “Ghosts of the Past“, welches bei Sixteentimes Music / Czar of Crickets erschien. Während das Trio aus Winterthur noch durch Europa tourt, um die neue Scheibe zu promoten und mit den Fans zu feiern, hat sich Gitarrist und Sänger Pablo Jucker Zeit für die Beantwortung von ein paar Fragen über die Band, die Zukunft und die Vergangenheit genommen.
Hallo Pablo, danke dass du dir Zeit für das Interview nimmst.
Ihr habt kürzlich nach „Thief of Time“ und „Time Machine“ euer drittes Werk „Ghosts of the Past“ veröffentlicht. Wie zufrieden seid ihr mit dem dritten Teil eurer Zeitreise?
Hallo Raphael, sehr gerne.
Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Wir haben versucht, die Verbindung zur alten Musik aufrecht zu erhalten und trotzdem aktuell zu klingen. Wir hoffen, dass dies uns auch gelungen ist.
Und welche Rolle spielt der Bluesrock hier? Ist er der Treibstoff der Zeitmaschine, ist er das Ziel der Reise oder ist er etwas das ihr mitnehmt, um es in die Gegenwart zurückzuholen?
Ein bisschen von allem. Aber für mich ist der Bluesrock oder der Blues im allgemeinen sowieso die Grundlage auf der wir alles aufbauen. Und sehr gerne auch immer wieder darauf zurück kommen.
Eure Tour zum neuen Album führt euch durch die Schweiz, Frankreich, Österreich, und Deutschland. Wie erlebt ihr die Begeisterung für Rock und Blues Musik in Europa?
Meiner Meinung nach ist diese Begeisterung im allgemeinen sehr groß. Das Schönste finde ich, dass es uns oft gelingt, Leute aus den verschiedensten Generationen mit unserer Musik zu begeistern.
Gibt es eine Stadt, eine Venue oder auch eine andere Band, die noch auf eurer Bucket List für zukünftige Tourneen steht?
Da gibt es einiges. In Spanien und Portugal waren wir bisher noch nie, da gibt es ein paar Städte die mich reizen würden. Auch das Roadburn Festival in Tilburg wäre auf jeden Fall ein Highlight. Zudem würde ich zu gerne mal mit Earthless durch Amerika touren. Wir haben noch vieles vor.
Wo findet man euch auf Tour zwischen den Auftritten? Seid ihr eher die Museumsbesucher, die das kulturelle Angebot der Tourorte erkunden oder doch eher die Partylöwen, die nach Bühnenabbau auf Kneipentour gehen?
Kneipentouren bis in die frühen Morgenstunden, um danach verkatert ins Museum zu stolpern. Nein im Ernst jetzt, ich sehe mir die Orte in denen wir spielen schon sehr gerne genauer an. Finde dies neben dem Musik machen das spannendste am Touren.
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Lasst uns noch ein bisschen über euer neues Album „Ghosts of the Past“ sprechen.
Der vorletzte Track ‚La Realidad‘ sticht besonders raus. Kannst du Menschen ohne Kenntnis der spanischen Sprache erklären, worum es hier geht?
Es geht um das zusammentreffen von Fantasie, Hoffnung und Realität. Beim schreiben von Musik oder in der Kunst im allgemeinen bin ich oft in meiner Fantasiewelt und fühle mich da sehr aufgehoben, muss aber auch immer zurück in die Realität finden. Was einem ganz schön zu schaffen machen kann. In diesem Song geht es genau darum und ob es überhaupt möglich ist, Fantasie, all die Hoffnungen und die Realität in ein funktionierendes Gleichgewicht zu bringen.
Im Vergleich zu den vorhergehenden Veröffentlichungen scheint es, als hättet ihr spätestens jetzt euren ganz eigenen Stil gefunden und definiert. Wie geht es weiter? Dürfen eure Fans schon bald mehr von dem dynamischen Heavy Blues Rock erwarten?
Wir werden uns schon bald wieder neuen Songs widmen. Da der Stil aber oft erst während der Entstehung der Songs definiert wird, ist es immer eine Reise ins Ungewisse. Wir sind selber gespannt, in welche Richtung es gehen wird. Aber wir werden unseren Wurzeln bestimmt treu bleiben.
Die Dynamik, die ich gerade angesprochen habe, ist eines der zentralen Merkmale, dass die neue Platte so einzigartig macht. Auf welchem Treibstoff läuft euer Songwriting? Whiskey, schwarzer Kaffee, schnelles Fahrrad fahren oder doch etwas ganz anderes?
Diese Dynamik entsteht, wenn die verschiedenen Vorstellungen und Einflüsse von uns dreien zusammentreffen. Der Treibstoff ist vor allem Leidenschaft. Das Songwriting folgt keinem klaren Rezept. Es läuft manchmal fließend und einfach, kann aber auch sehr anstrengend und zäh sein. Aber ich denke nur so entsteht schlussendlich ein spannendes Stück Musik.
„Ghosts of the Past“ ist bei Czar of Crickets / Sixteentimes Music erschienen. Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem neuen Label? Und gibt es einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Labelwechsel und eurem bisher mit Abstand stärksten Album?
Wir fühlen uns sehr gut aufgehoben beim neuen Label und die Zusammenarbeit läuft sehr gut, da wir uns auch auf persönlicher Ebene sehr gut verstehen.
Das Label hat uns vor allem Administrativ unterstützt, somit konnten wir uns voll auf unsere künstlerische Arbeit konzentrieren. Somit würde ich schon sagen, dass da ein Zusammenhang besteht.
Zum Abschluss lasse ich nochmal Raum für Grüße, Shoutouts und Anmerkungen für die Lesenden. Gibt es darüber hinaus Künstler, die ihr uns gerne an Herz und Ohren legen möchtet?
Ein großes Dankeschön geht raus an Rudy und Harry von Sixteentimes Music, sowie an Fredy von Czar of Crickets.
Bands die wir empfehlen können sind zum Beispiel Barefoot To The Moon, ein tolles Bluesrock Trio aus St. Gallen. Ebenfalls eine großartige Band aus Winterthur mit Wurzeln in Argentinien und Kolumbien sind No Me Coman, ein Psychedelic-Latin-Fuzz-Trip. Und Obacht Obacht ist auch eine super Band, die man mal gesehen habe sollte.
Vielen Dank und Alles Gute!
Danke dir für das Interview.
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