(54:09, CD, Digital, Wrong Notes Music/Nova MD, 2019)
Yeah, of course. “Somewhere In This Universe, Somebody Hits a Drum”…, and somewhere in this universe, somebody listens to this stuff… Die titelgebende Drum wird erst einmal von keinem Geringeren als Marco Minnemann (The Aristocrats, Steven Wilson…) gespielt. Womit bei den Yuval Ron-Unkundigen erst einmal klar sein dürfte, wohin hier die Reise geht. Nämlich, wie soll es auch sein, in Richtung Progressive Rock. Und das mit Doppel-Warp und dezenten Zeitsprüngen.
Der Berliner Musiker setzt bei seinem neuen Album wahrlich alles auf eine Karte und durcheilt nun einmal fünfzig Jahre Progressive Rock auf Albumlänge. Und hebt ganz nebenbei das Untergenre des Fun Progs aus der Taufe. Weil hier hörbar nicht nur Spaß bei der Sache an sich mit dabei war, sondern die Sache auch noch Spaß macht. In irrwitzigen Manövern durcheilt der Gitarrist seine abgesteckten und anvisierten Gitarrenfiguren, eckt hier einmal mit Zappa, dort mit Satriani oder Vai an, wobei er auch vor einem dezenten Hineinrutschen in den Jazzrock (‚The Discovery Of Phoebe‘ beispielsweise macht auf wohlige Stanley Clarke-Atmo) nicht zurückschreckt, nimmt sich dabei aber nicht zu ernst, obwohl ein Abheben in andere Sphären ob des dringlichen Auftrags schon gewährleistet sein muss.
Wo der einleitende Titeltrack bezüglich seines Jodelns ein wenig Focus-affin daherkommt, knallt spätestens ‚WiFi in Emerald City‘ dermaßen in Richtung Hohe Schule, dass man schon einmal in Versuchung kommt, die Luftgitarre zu aktivieren. Als ob der Künstler die Notwendigkeit dieser Maßnahme vorhergesehen hat, gibt es ein Notenheft zu dieser Angelegenheit, inklusive den ‚complete guitar transcriptions‘. Nur sollte man sich ob des Namens Yuval Ron nicht in Verwirrung versetzen lassen, gibt es doch einen israelischen Musiker gleichen Namens, der sich eher meditativen Sounds und dem Öffnen der Chakren verschrieben hat.
Bewertung: 10/15 Punkten (CA 10, KR 11, KS 11)
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