Vokonis – Grasping Time
(44:41, Vinyl, Digital, The Sign Records, 2019)
Vom Kitschcover einmal abgesehen, das für den hier in Szene gesetzten Sound sicher ein wenig zu lieblich und bunt geriet, ziehen Vokonis eigentlich mächtig vom Leder. Obwohl man sich der Bio zufolge auch von Pink Floyd beeinflusst sieht, sind die Schweden doch eher auf der dunklen Seite der Macht zu suchen.
Auf ihrem dritten Album wurden die Gitarren einmal mehr bis ins Bodenlose tiefer gestimmt, was den Sound knietief im Modder von melodiösem Sludge’n Doom waten lässt. So kann es schon mal passieren, dass man sich dabei ertappt, Parallelen in Richtung bestätigter Hardrockhelden wie Thin Lizzy zu ziehen, da schon im Opener ‘Antler Queen’ diesbezügliche Gitarrenarbeit geleistet wird. Bei ‘Sunless Hymnal’ hingegen kann man erahnen, warum Pink Floyd – lassen sich hier doch (dezent dosierte) Ingredienzen des Artrocks der Siebziger vermuten.
Doch genug der selbstvergessenen Anmut, da Vokonis von da an Super getankt haben und die mit Metalbesatz bedachte Stonerrock-Keule hervorholen. So gibt es ab ‘I Hear The Siren’ Futter für die vom Headbang-Fieber infizierte Klientel, ehe man mit dem Achtminüter ‘Embers’ bestätigt, dass man sich auch auf (brachialen) Prog versteht.
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 10)
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