(49:19, CD, Digital, Trollmusic, 2019)
“Drei Deita” heißt das zweite Studio-Album des aus Salzburg stammenden Christian Höll. Wie auch schon auf dem Vorläufer “Vinsta Wiads” (2017) und dem Debüt “Vinsta” (2014) ist er als quasi Einmannprojekt für den Großteil der Songs und deren Einspielung verantwortlich. Unterstützt wird er an manchen Stellen durch Monika Hahn (Violine, Vocals), die auch auf einigen Bandfotos zu sehen ist, sowie weiteren Gastmusikern.
Das auf bei Trollmusic erschienene “Drei Deita” startet mit einem kurzen Intro und verwundert im ersten Moment mit traditionellen, folkloristischen Elementen, wie man sie unter anderem von Musikern wie dem großartigen Hubert von Goisern zu hören bekommt. Schon kurz nachdem man sich gefragt hat, was das soll und wie es wohl jetzt weitergehen wird, wendet sich der Song dem an mittelalte Opeth erinnernden Progressive Death Metal zu, mit stilprägendem Riffing, Growling, aber auch klarem Gesang. Dieser erfolgt – ebenfalls überraschend wohltuend – nicht in Englisch, sondern in Österreichischem Deutsch bzw. einem Dialekt, der hauptsächlich in der Salzburger Region gesprochen wird.
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Begleitet werden die Songs meistens mit einer Violinen-Melodie und mehrstimmigen Jodelgesängen. Und ja, das passt hervorragend zusammen und macht viel Spaß beim Durchhören. Neben Violinen und Jodelgesängen überraschen Vinsta außerdem mit weiteren folkloristischen Instrumenten aus der Alpenregion, wie z.B. einer Zither. Diese wirklich kurzweilige Struktur setzt sich fort, wobei der Kern des Albums das bald zehnminütige, sehr dynamische und emotionale ‘Tiafn’ darstellt.
Einige der von Christian Höll genannten musikalischen Einflüsse, wie z.B. die Finnen Moonsorrow und Wintersun hinterlassen, gerade was die Atmosphäre angeht, deutlich Spuren. Gerne bieten sich auch die Black Metaller von Lunar Aurora als Einfluss an, die ebenfalls in Mundart singen. Zumindest auf dem letzten Album “Hoagascht”, welches auch eine klare Empfehlung darstellt, sollte man mit den Klängen von Vinsta gut klar kommen.
“Drei Deita” ist ein kurzweiliges, sehr intensives und atmosphärisches Prog Metal-Album geworden, welches mit speziellen und sehr interessanten Folk-Einschüben überzeugt. Wer gerne seinen Prog Death-Metal mal etwas anders serviert haben möchte, sollte auf jeden Fall mal reinhören.
Bewertung: 11/15 Punkten (MBü 11, KR 11)