(60:07, CD, Dr. Music Records/Edel/Plastic Head/MVD, 2019)
Birdeatsbaby ist ein Ensemble aus Brighton, bestehend aus Bandleaderin Mishkin Fitzgerald, Gitarristen Garry Mitchell, Schlagzeugerin Anna Mylee und Hana Maria, die die Geige, das Cello sowie die Harfe bespielt. Angefangen hat die Band 2009 und hat sich stilistisch mehr in Richtung Steampunk bewegt. Doch schon damals hat sich die Kombination aus Prog-Rock und Orchester-Elementen für den atmosphärischen Sound durchgesetzt, für den die Band steht. Nach ein paar musikalischen Experimenten, probieren Birdeatsbaby sich nun darin, ihr Wohlfühl-Genre namens “Dark Cabaret” mit mehr Prog zu verschmelzen. Das Ergebnis ist “The World Conspires”, erschienen am 18. Oktober 2019.
Optisch sticht das Album nicht nur durch den witzigen Bandnamen hervor. Sieht man sich das detailreich gestaltete Cover an samt des Pentagramms auf der CD, weiß man, dass man in der Gothic Szene gelandet ist. Es ist auch ein sehr schönes Booklet vorhanden mit hervorragend geschossenen Portraits der einzelnen Mitglieder sowie den jeweiligen Songtexten. Für CD-Liebhaber, denen die digitale Version nicht reicht, ist das schon mal ein riesiger Pluspunkt, denn hier hat man wirklich eine stabile, liebevoll gestaltete Verpackung, die die Anschaffung definitiv wert ist.
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Ohne den Beipackzettel gelesen zu haben, gingen die Erwartungen natürlich mehr in Richtung Doom. Jedenfalls etwas anders und vielleicht auch verrückter als die üblichen Gothic-Geschichten. Letztendlich gibt es hier aber nicht viel Düsteres zu hören, da zwar viel Prog und auch orchestrale Elemente vorhanden sind, aber auch genauso viele poppige Momente, die an die sanfteren HIM-Songs erinnern. Die Vocals kommen überwiegend der Bandleaderin Mishkin, allerdings hat auch Gitarrist Garry seine Momente. Leider kann keiner von beiden wirklich mitreißen, jedoch ist Feline Langs Operngesang in ‘Dido’s Lament’ so wunderschön, dass der Song glatt in meiner Playlist gelandet ist.
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Zwischen so vielen Stilen herumzuhüpfen, wie es auf “The World Conspires” passiert, kann wirklich ein Drahtseilakt sein. Manchmal geht es richtig punkig zu, wie auf ‘Kill No One’, dann kommen sehr verträumte Songs wie ‘Look Away’, welche beide (meiner Meinung nach) zu den stärksten Songs gehören. Andererseits gibt es auch genügend Beispiele für Stücke, die eher beliebig klingen und die auch schnell wieder vergessen sind. ‘Painkiller’, ‘Zerofortythree’, ‘Lady Grey’ und ausgerechnet der Titelsong – dies sind wohl alles Stücke, die ich unter anderen Umständen sofort skippen würde. Allerdings ist dies auch sehr subjektiv und wirklich schlecht gemacht ist kein einziges Stück des Albums – dem passenden Hörer wird es sicherlich gefallen. Dennoch würde ich mir für die Zukunft ein Album mit einem roten Faden wünschen und insgesamt mehr Ausgereiftheit.
Bewertung: 8/15 Punkten (KS 7, KR 10, DW 8)
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