(43:25, Vinyl, CD, Digital, RareNoiseRecords, 2019)
Da muss denn wohl der alte Platon wieder einmal als Vehikel zum Transport und für die Umsetzung von Ideen herhalten. Was bei Chat Noir aber gar nicht mal so verwunderlich beziehungsweise noch nicht einmal so weit hergeholt ist, gestaltet sich der Sound des mittlerweile siebten Albums der italienischen Klangfraktion doch wirklich wie der Soundtrack für das von Platon entworfene Reich, in welchem alle Dinge, jedenfalls die Vorstellungen von diesen, gesammelt werden.
Also eine ganz schöne Bürde, die sich Chat Noir mit “Hyperuranion” aufgebürdet haben. Mittlerweile zum Quartett erwachsen präsentiert sich das Kollektiv um Keyboarder Michele Cavallari und Gitarrist Daniel Calvi nun deutlich druckvoller und elektronischer. Die jazzigen Aspekte vergangener Produktionen sind zwar noch hin und wieder erkennbar, aber meistens eben nur in Ansätzen, was aber gar nicht einmal so dramatisch ist, stoßen Chat Noir doch nun Türen und Tore auf, was die Band in Klanguniversen von Acts und Künstlern wie Ulrich Schnauss, The Orb und Orbital katapultiert.
Womit das hier entworfene “Hyperuranion” den notwendigen Raum abgesteckt bekommt. Tracks wie ‘Blisters’ und ‘Matador Insects’ sind weitaus mehr IDM als Jazz. Und wenn Gasttrompeter Nils Petter Molvær in den Tracks ‘Humanity’, ‘Quasar’, ‘Glimpse’ sowie ‘Quasar (Reprise)’ in der nun inszenierten Kälte die Eiszapfen zum Klirren bringt, eröffnet sich ein Ozean aus Sound. Oder das, was wir dafür halten …
Bewertung: 12/15 Punkten (CA 12, KR 11)
Surftipps zu Chat Noir:
Facebook
YouTube
Instagram
Soundcloud
Spotify