Big Dead – Bone White Branches

(33:55, Vinyl, Digital, Green Chimney Records/Art As Catharsis, 2019)
Jahrelang hielt das Projekt aus dem australischen Brisbane sich mit Kleinformaten, sprich diversen EPs über Wasser. Wenn man bedenkt, dass die diesbezügliche “A Very Short Story” vor nunmehr zehn Jahren veröffentlicht wurde, ahnt man schon, welch langen Weg Big Dead gehen mussten, um jetzt mit “Bone White Branches” aufwarten zu können. Wie sehnsüchtig erwartet, kommt das Album dann mit einer beeindruckenden Sehnsucht und Melancholie, die ihre Energien aus einem Crossover aus Cinematic Jazz und Artrock zieht. Die Band selbst nagelt schon einmal Einflüsse wie das Cinematic Orchestra, die Jaga Jazzists, Radiohead und Tortoise auf die Pinnwand. Immerhin gab man schon einmal den Support für letztere Institution gepflegter Unterhaltung.

Das einzige Manko an “Bone White Branches” bleibt, dass die Platte mit ihren wenig mehr als dreißig Minuten für ein Album einfach viel zu kurz ist. Denn hat man es sich erst einmal im fluffig-entspannten Sound von Big Dead bequem gemacht, gehört er auch schon wieder der Vergangenheit an und es bleibt einem nur die Flucht nach vorn. Was heißt – zurück auf Anfang. Obwohl schon mal dezent in jazzigen Gefilden gewildert wird – das instrumentale ‘Petrichor’ zeigt mit seinen energetischen Ausuferungen dann vielleicht am effektivsten an, zu was Big Dead sound- und arrangementtechnisch in der Lage ist – sucht sich die Band schon irgendwie den Weg des geringsten Widerstandes und verzaubert, ja, verzückt mit Wohlklangstillleben, die an Beispielen wie ‘Heart And Brain’, ‘Reside’ oder auch ‘Crooked Smile’ für Leinwände kreiert wurden, die es in den hierfür notwendigen Dimensionen bisher noch nicht gibt.
Bewertung: 12/15 Punkten

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