Tura Ya Moya – Huko Na Huko

(78:09, CD, Sireena Records, 2019)
Tura Ya Moya wurde 1988 in Kopenhagen gegründet und ist ein dänisch-deutsches Duo, bestehend aus:

Karen Thastum – clarinet / vocals / piano / keyboards / flutes / batloops / bells / zither / kalimba / projection art
Udo Erdenreich – bass / jaw’s harp / hurdy gurdy / vocals / batloops / bandoneon / guitar / bells / gong / organ pipe

Der Name entstammt der Zulu-Sprache und bedeutet so viel wie “Land der Götter”.
Das Projekt ist als Multimedia-Projekt ausgelegt, denn sie stellen nicht nur reine Musik vor, sondern verbinden dies in ihren Live-Auftritten mit Videoprojektionen oder Tanzeinlagen. Eine wichtige Rolle spielt für das Mixed-Media Projekt auch der Veranstaltungsort. So traten sie bisher in Höhlen, in Kirchen, auf stillgelegten Bahnhöfen oder in Planetarien auf. Sie schreiben selbst, dass die Beschäftigung mit Bildern in ihrem Mittelpunkt steht, nämlich Klang- wie auch Lichtbilder. Ihre Inspirationen beziehen sie aus Ethno, Industrial, Trance wie auch Jazz.

Nun ist natürlich die Frage, wie ein solches auch auf optische Wahrnehmungen setzendes Projekt auf CD rüberkommt.

Zumindest sieht man schon im Booklet, dass viele Gastmusiker offenbar für ein farbenfrohes Gesamtbild sorgen:

Henning Frimann – drums / percussion / vocals
N.U. Unruh – drums / percussion
Inke Kühl – violin / saxophone
Silbat Christensen – vocals / percussion
Martina Gebhardt – vocals
Detlef Auell – percussion / electronics
Patrick Laschet – atmospheres
Kopa Camara – djembe
Marilyn Mazur – percussion
Zam Johnson – drums
Jens Balder – vocals
Thomas Agergaard – saxophone
Liv Thastum – vocals
Günter Schickert – trumpet
Conni Demski – saxophone.

Insgesamt tummeln sich neunzehn (!) Songs auf dem Album, davon drei recht kurze live eingespielte Titel. Da auch einige 6-7 Minuten Titel dabei sind, kommt am Ende eine mit 78 Minuten recht großzügige Gesamtspielzeit zu Stande. Dabei sind die Kompositionen teils älteren Datums, so beispielsweise ‘The Europemachine’, das 1998 live in Schloß Bröllin aufgeführt und mitgeschnitten wurde.

Den Auftakt macht das knapp sechsminütige instrumentale ‘Sanseplasm’, das mit sanftem Klarinettenspiel eher ruhig und kontemplativ daherkommt. Doch das steht nicht exemplarisch für den Rest des Albums. Es gibt viele Songs mit Gesang bzw. Sprechgesang, die das Potenzial haben, irgendwann auf die Nerven zu fallen. Der Anteil von World Music ist relativ hoch, entsprechend ist auch die ausgiebige perkussive Arbeit hervorzuheben. Die meisten Pluspunkte sammeln beim Schreiberling am ehesten die instrumentalen, ruhigeren Nummern, vor allem weiß das Spiel an der Klarinette zu überzeugen. Der Prog-Faktor ist vernachlässigbar, stattdessen dürfte dieses Album eher ein Fall für Fans von World Music sein.
Bewertung: 7/15 Punkten

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