(67:41, CD, MoonJune/Cargo, 2018)
Der Sonar-Gitarrist Stephan Thelen bewegt sich mit seinem ersten Soloalbum “Fractal Guitar” in der dunkleren Ecke des Progressive Rock, wie man sie von Tool und manchmal King Crimson kennt.
Wie der Titel des Albums bereits deutlich macht, dreht sich bei der Musik fast alles um Gitarren. Stephan Thelen präsentiert mit diesem Album seine Version des von Gitarren dominierten Progressive Rock, der teilweise in Progressive Metal abdriftet. Zugleich herrscht immer wieder eine Atmosphäre, wie man sie sonst nur aus dem ebenfalls häufig gitarrenzentrierten Postrock kennt.
Stephan Thelens illustre Gäste auf diesem Album sind u. a. David Torn und Markus Reuter als Musiker und Koautoren mancher Stücke des Albums, wobei letzter das Album produzierte. So erklärt sich auch der Sound, der dem Dunstkreis von King Crimson sehr nah ist, was allerdings durchaus positiv gesehen werden sollte. Hier werden nicht die üblichen Prog-Elemente neu vermischt, sondern in einem Kontext betrachtet, den Stephan Thelen ganz für sich und aus seiner musikalischen Erfahrung heraus schafft. Die titelgebende “Fractal Guitar” ist im Übrigen ein Gitarreneffekt, genauer ein spezielles, rhythmisches Delay, welches nicht nur den eigentlichen Klang beeinflusst, sondern dabei auch rhythmische Muster schafft.
Alles in allem eröffnet Thelen mit “Fractal Guitar” einen sehr schönen, wenn auch düsteren Klangkosmos, der seine Studiogäste gekonnt, aber nicht übertrieben in Szene setzt. Man kann auf seine weiteren Werke gespannt sein.
Bewertung: 13/15 Punkten (WM 13, KR 13)