Roland Bühlmann – Crucial

(61:19, CD, Eigenveröffentlichung, 2019)
Alle Jahre wieder erfreut uns der Schweizer Roland Bühlmann mit einem neuen Album. Nach “Aineo” und “Bailenas” präsentiert er uns nun hier das dritte Kleinod, “Crucial”.

Bereits letztes mal bemühten wir ein kurzes Selbstzitat, um den Künstler vorzustellen, und auch dieses mal passt das noch perfekt: “Roland Bühlmann ist ein schweizerischer Gitarrist, Komponist und Produzent, der jahrelang mit diversen Musikern und Bands gespielt hat und sich nun solo Gehör verschafft.” Wie auch bei den beiden Vorgängern hat er alles selbst komponiert, aufgenommen und produziert.

Dabei sticht Bühlmann immer wieder durch die Auswahl der Instrumente hervor. Neben elektrischen Gitarren und Bass sind das Aeon Sustainer, Grasses, Guitalele, Hanottere (Emmentaler Halszither), Kinnor, Mandola, eine Shofar (ein Blasinstrument aus dem Vorderen Orient), Whistle, seine Stimme und Weingläser. Falls der Betreuer hier ein Instrument falsch gedeutet oder einen Witz nicht verstanden hat, möge man ihm verzeihen. Als Percussioninstrumente nutzt Bühlmann Zweige, Messer, Blätter, einen Öltank, Steine, ein Udu und Schraubenschlüssel.

Gemastered wurde das Album übrigens von keinem Geringeren als Mark Wingfield , das Coverfoto und die “pinhole” photos stammen vom Meister selbst.

Crucial by Roland Bühlmann

Wie gewohnt und trotzdem aufregend bietet uns Bühlmann seine entspannte instrumentale Mischung aus Prog und Fusion, diesmal sogar gewürzt mit einer Prise Rock – oder sagen wir Rock-Atmosphäre. ‘Buzzing’ kommt düster daher und lässt ganz vage an Black Sabbath denken. Auch der Anfang von ‘Arabon’ geht in eine ähnliche Richtung. Dieser Aspekt ist neu und aufregend. Das Stück ‘Uvkal’ spielt mit indischen Einflüssen, was erfrischend daherkommt, ohne zum Klischee zu mutieren.

Auch bei “Crucial” kommt nicht nur wegen der Arbeitsweise der Vergleich zu Mike Oldfield in den Sinn. Wobei Bühlmann keinen Folk spielt und auf diesem Werk mehr “elektronisch” bzw. progressiver als bisher unterwegs ist. Diesmal fühlte sich der Betreuer stellenweise an die Musik von Richard Barbieri erinnert. Bühlmanns Alben bleiben spannend und sphärisch!
Bewertung: 10/15 Punkten (KR 11, PR 10)

Surftipps zu Roland Bühlmann:
Homepage
Bandcamp
Prog Archives
Mark Wingfield/Heron Island Studios