(55:09, CD, Digital, Eigenproduktion, 2019)
Aus Israel stammt diese junge Band. Genauer gesagt aus Tel-Aviv, wo das erste vollständige Album “Pillars of Creation” auch aufgenommen wurde. Die Discographie von Obsidian Tide weist bereits eine EP namens “Debris” auf, die 2015 veröffentlicht wurde und sozusagen als Mini-Konzeptalbum gedacht war. Musikalisch bildet diese EP eine Art Vorlage zum nun erschienenen Debüt-Album. Beide Veröffentlichungen entstanden in Eigenproduktion, was in Anbetracht der Qualität der Produktion durchaus bemerkenswert ist. Immerhin leistete sich die Band Jamie King (Between the Buried and Me, Scale the Summit) für Mixing und Mastering, sowie Mike LePond (Symphony X) für einen Gastauftritt.
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Obsidian Tide starten mit dem Titeltrack des Albums ‘Pillars of Creation’ und lassen schon nach einigen Sekunden vermuten, dass hier die Jungs von Riverside deutliche Spuren im Songwriting hinterlassen haben. Die Gesangslinien und die Farbe der Stimme erinnern an Marius Duda, was aber nicht weiter tragisch ist. Zumindest für Fans der polnischen Band. Durchbrochen wird der cleane Gesang ab und an durch Growls, auf die der unvorbereitete Progger möglicherweise irritiert reagieren könnte.
Auch mit dem folgenden ‘Seven’ und dem zur Mitte des Songs hin einsetzenden Bass-Loop drängen sich gewisse ohrenscheinliche Gemeinsamkeiten zu Riverside auf, wobei der gelegentliche Einsatz von Violine, Querflöte und tribalartigem Drumming, dem Ganzen eine interessante orientalische Note verpasst.
Mit ‘Hireath’ präsentiert die Band auch ruhigere Töne, wobei in den neun Minuten vielleicht für den ein oder anderen Hörer zu wenig passiert. Zu oft verliert man sich in die üblichen Dream Theater-Strukturen, die man leider bei anderen Bands schon viel zu oft in dieser Form gehört hat. Das gleich gilt für den Longtrack ‘Magnanimous’, der allerdings zum Schluss mit einem typisch epischen Saxophon-Teil aufwartet. Herausheben sollte man außerdem den Song ‘The Harbinger and the Millennial Vengeance’, welcher zum Einstieg mit einem wunderbaren Accept-Riff überrascht.
Als Debüt-Album ist ‘Pillars of Creation’ gelungen und der Ehrgeiz der Band in Sachen Eigenproduktion verdient großen Respekt. Musikalisch bekommt der geneigte Fan solide Prog Metal-Kost serviert, die an einigen Stellen mit folkloristischen Einschüben überrascht, an anderen Stellen vielleicht etwas weniger Standardkost vertragen könnte.
Bewertung: 10/15 Punkten (MBü 10, KR 11)
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