Mythopoeic Mind – Mythopoetry

(42:42, CD, Apollon Records, 2019)
Mythopoeic Mind, ein Newcomer in der norwegischen Prog-Szene? Nun, es handelt sich zwar um ihr Debütalbum, doch die Auflistung der beteiligten Musiker zeigt gleich einige bekannte Namen. Die sechs Songs wurden eingespielt von:

Pål Selsjord Bjørseth – trumpet / keyboards
Ola Mile Bruland – bass
Arild Brøter – drums
Steinar Børve – soprano and alto saxophone / vocals / Akai EWI / keyboards / programming
Trond Gjellum – percussion
Anders K. Krabberød – Chapman stick (track 3)
Kjetil Laumann – vocals
Jarle G. Storløkken – electric and acoustic guitars
Torgeir Wergeland Sørbye – analog synthesizers (track 6).

Arild Brøter hat sich mittlerweile mit seinem Pymlico Projekt einen Namen gemacht, Trond Gjellum stand im letzten Jahr Rede und Antwort, um über seine Band Suburban Savages zu berichten. Pål Selsjord Bjørseth wiederum war auch Mitglied von Gentle Knife. Der größte gemeinsame Nenner ist jedoch der Name Panzerpappa, denn deren komplette Stammbesetzung steckt auch hier drin. Neues Element ist lediglich Sänger Kjetil Laumann, dessen Gesangsperformance vielleicht ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist.

Kopf des Projektes ist sicherlich Steinar Børve, der sämtliche Titel komponierte und auch für die Texte verantwortlich zeichnet. Dass es am Ende ein wunderbares, peppiges und abwechslungsreiches Album geworden ist, liegt sicherlich am kompositorischen Geschick Børves. Hier werden Symphonic Prog, Canterbury und jazzige Ansätze geschickt miteinander verwoben. So folgt beispielsweise auf das kurze, symphonische Intro ‚Prologue Song‘ mit dem knapp sieben-minütigen ‚Prey‘ eine für dieses Album typische Nummer, die gewisse Vorbilder deutlich aufzeigt, denn hier klingt mal Gentle Giants „Three Friends“, mal Van der Graaf Generators „Pawn Hearts“ durch. Cooler Song.

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Und so geht es auch spannend weiter. Niemand spielt sich hier übermäßig in den Vordergrund, stattdessen glänzt „Mythopoetry“ durch die vielen kleinen Details und ein exzellentes Zusammenspiel der Musiker. Na ja, man kennt sich ja auch schon gut. Auch die kurzen Saxophon Intermezzi wissen zu gefallen, auf ‚Train Of Mind‘ erinnert es mal kurz an King Crimsons ‚Easy Money‘. Doch um gleich irgendwelchen Missverständnissen vorzubeugen, die Norweger kopieren nicht einfach, sondern haben hier ihren eigenen Stil gefunden, und das auf beeindruckende Weise. Klare Empfehlung für Symphonic Prog Fans.

Für das Mastering war übrigens Jacob Holm-Lupo zuständig. Vom eher düsteren Cover sollte man sich nicht täuschen lassen, dieses Album bietet ausgesprochen lebensfrohe Musik.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 11, KS 11)

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