(62:15, CD, Purple Pyramid Records / Cleopatra Records, 2019)
Ist es schon schwierig genug, den Überblick bei der umfangreichen Diskografie von Hawkwind zu wahren, so wird es bei den unzähligen Nebenprojekten noch diffiziler. Hinter dem Projekt Hawkestrel steckt in erster Linie der ehemalige Hawkwind Bassist Alan “Boomer” Davey, der eine Reihe von ex-Hawkwind Mitgliedern um sich scharte, wie z.B. Violinist Simon House, Bandmitbegründer Nik Turner am Saxophon, Schlagzeuglegende Ginger Baker, Gitarrist Huw Lloyd-Langton (aber der ist doch auch schon seit 2012 tot, d. Schlussred.?), sowie den 2015 verstorbenen Lemmy Kilmister beim Bonustrack ‘Bad Boys For Life’, wie ebenso “Captain Kirk” William Shatner beim gänzlich auf seine Stimme zugeschnittenen Hawkwind Cover ‘Sonic Attack’ als Sprecher fungiert.
Beim Label Purple Pyramid, einer Sparte von Cleopatra Records, bleibt jedoch immer ein gewisser Beigeschmack und es läuten die Alarmglocken, denn gerade Cleopatra Records steht zum Teil eben auch dafür, große Namen zu präsentieren, die sich nicht unbedingt im musikalischen Gehalt widerspiegeln.
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Neben dem bereits angesprochenen Hawkwind-Cover ‘Sonic Attack’ setzt Alan Davey inhaltlich auf eine Mischung aus Neukompositionen, sowie überarbeiteten Titeln seiner Solokarriere. Die stilistische Richtung ist dabei offensichtlich, handelt es sich logischerweise um eine druckvolle, treibende Space / Hard Rock Mixtur mit leichter psychedelischer Färbung, bei der verhallter Gesang, expressive Soloteile vor allem an Violine und Saxophon, wie auch Gitarre und atmosphärische Strukturen zum festen Bestandteil gehören. Die eingangs erwähnten Zweifel kommen bei diesem Album keinesfalls zum Tragen, denn vom Charakter her reiht sich dieses Projekt in die Linie der Spät-70er/ Früh-80er Phase von Hawkwind ein.
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Sicherlich weist dieses Album gewisse unfreiwillig schräge Momente auf, geht es hier vermehrt um das Einfangen von gewissen Stimmungen denn um perfekte Präsentation. So verliert sich die Musik zuweilen in rauschhaften Instrumentalpassagen, die mehr nach inhaltlicher Suche klingen, denn auf gänzlich feste Strukturen fokussiert sind. Diese Unbestimmtheiten passen jedoch irgendwie zum allgemeinen Grundkonzept. Stilistische Ausbrüche sind ebenfalls zu verzeichnen, so geht das Instrumental ’12 String Shuffle” als waschechter Blues Rocker durch, während die Beiträge von Sängerin / Performancekünstlerin Bridget Wishart für ätherische, schwebende Vokalexkursionen sorgen.
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“The Future Is Us” ist ein waschechtes Genrealbum, welches weniger durch Innovation, denn durch seine Authentizität punktet. Erhältlich ist das Album als CD Version im Digipack, sowie als limitierte Special Version im blauen Vinyl.
Bewertung: 9/15 Punkten (KR 11, KS 9)
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Surftipps zu Hawkestrel:
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Tidal
Abbildungen: Hawkestrel / Purple Pyramid Records