(52:57, CD, Future Archive Recordings, 2019)
Cover und beigelegtes Informationsmaterial geben relativ wenig her, was den oder die Protagonisten von WSTLND betrifft. Wer sich hinter CNJR verbirgt, bleibt im Unklaren, wobei einige Formulierungen darauf hinweisen, dass es sich um ein Soloprojekt handelt. Bei der Namensgebung lag wohl eine schwere Vokalallergie vor, aber es liegt doch nahe, den Künstlernamen als CONJURE und den Albumtitel als „Wasteland“ zu vermuten. Eine Recherche im Internet bestätigt dann, dass es sich um ein im Alleingang eingespieltes Album handelt. Der Protagonist bezeichnet es als “nomadisches Projekt”, momentan lebt er in Mexiko.
Das Debüt-Vollzeitalbum besteht aus zwölf Titeln, die konsequent jeweils aus drei Buchstaben bestehen. Ganz selten taucht dann dort mit „I“ auch mal ein Vokal auf. Geht doch.
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Zur Musik: mit Prog hat dies zumindest zu Beginn des Albums herzlich wenig zu tun, auch wenn „retro synthesizers“ aufgeführt werden. Hier sollten sich eher Freunde elektronischer Musik angesprochen fühlen. CNJR ist hier sozusagen auf einer musikalischen Reise unterwegs, geprägt von persönlichen Erfahrungen und den negativen Entwicklungen in der politischen Großwetterlage. Das heißt nun nicht automatisch, dass alle Tracks einen depressiven Eindruck vermitteln, doch eine gewisse Düsternis enthalten einige Kompositionen durchaus.
Im Zusammenhang mit diesem Album fallen Stichwörter wie Synthwave, IDM, Downtempo, Indie Electronic, Darkwave – was die Stimmungen auf dem Album recht gut trifft. Ab Albummitte werden die Arrangements immer interessanter, und ein Stück wie ‚GLS‘ besitzt sogar proggige Elemente und gehört zu den stimmungsvollsten Tracks. Auf diesem Song wird belegt, was CNJR in der Lage ist zu bieten, wenn er sich denn für Prog-Arrangements entscheidet. Toller Titel. Im abschließenden Titel klingt sogar mal Pink Floyd durch. Reiner Zufall, dass dies „PNK“ betitelt wurde? Wohl kaum.
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Nach gewissen Startschwierigkeiten weiß das Album durchaus zu überzeugen. Mit „WSTLND“ bietet CNJR einen interessanten Mix aus verschiedenen EM-Stilrichtungen, und auch Berliner Schule ist mal kurz herauszuhören. Die zweite Albumhälfte hat eine zweistellige Benotung verdient, insgesamt reicht es dann dazu jedoch nicht ganz.
Bewertung: 9/15 Punkten (JM 9, KR 9)
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