(59:42, CD; Boing!, 2019)
Jetzt tanzen alle Puppen (Muppets): Schlagzeug- und Gummitier-Dompteur Marco Minnemann (u.a. Eddie Jobson, Joe Satriani, Levin Minnemann Rudess, Terry Bozzio, H-Blockx, Mike Keneally, Kreator), Guthrie Govan (Gitarre; u.a. Asia, Ex-Steven Wilson Band) und Bryan Beller (Bass; u.a. Steve Vai, Mike Keneally, James LaBrie, Godsticks) haben einen Nachfolger ihres 2015er Sound-Burrito “Tres Caballeros” am Start!
Wieder hat jeder der drei Ausnahmemusiker drei der insgesamt neun Titel geschrieben, die dennoch immer ausgesprochene Gruppen- bzw. Familienangelegenheiten bleiben. Beispielsweise ein paar von Guthries irrsinnigsten Läufen finden sich gleich auf dem Aufmacher ‘D-Grade Fuck Movie Jam’ (diese Jungs wissen einfach, mit was für Songtitelnamen man sich ins Radio schmeichelt!), das aber auf Bryans Kerbholz geht.
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Natürlich ist ‘Spanish Eddie’ kein gradliniger Flamenco, aber dieser jazzrock- und sogar bluesige Cocktail hat mehr als einen Spritzer davon abbekommen. Spritzig geht es weiter…
… und witzig natürlich auch – in bester Nobless-oblige-Tradition. Die musikalischen Späße und Anspielungen, die allein ‘When We All Came Together’ im Verlauf von sechs Minuten aufbietet, müsste Genre-Bestimmungswütige eigentlich beglücken – oder aber komplett verzweifeln lassen.
Jetzt aber mal eine Atempause!? Die fanden die Cool Aristocats auch nötig, denn ‘All Said And Done’ bietet nun knapp fünf Minuten vergleichsweise “normale” Darstellungen allerhöchster Spielkunst und dazu noch eine fast mitsingbare Melodie. Auch ‘The Ballad of Bonnie and Clyde’ und der Album Closer ‘Öast Orders’ werden zwar nicht gerade langsam, aber doch sehr bis noch einigermaßen Melodie-orientiert erzählt.
Das ist alles nicht heavy genug? Ein Problem, dass spätestens durch den Auftritt des furchtgebietenden ‘Terrible Lizard’ und seiner Rhythmusakrobatik gelöst sein dürfte.
Wenn man in Stimmung für die perfekt aufeinander eingespielten weltrekordverdächtigen Darbietungen dreier musikalischer Musketiere ist, dann hört sich “You Know What…?” wie eine der besten Platten des bisherigen Jahres an. Zugegeben aber nur dann. Denn in anderen Befindlichkeiten kann der überwiegende Hyperdrive-Modus auch einschüchtern bis befremden.
Bewertung: 12/15 Punkten
PS: Es ist auch eine Edition mit Bonus-DVD (und 16-seitigen Booklet mit Artwork von Hajo Müller erhältlich, hier geht es zum Teaser dafür.
PPS: And you know what? Die Band kommt mit dem neuen Album im Gepäck im November bis Dezember bzw. Januar bis Februar auf zweiteilige Europatournee!
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Konzertbericht 2018
Konzertbericht 13.07.16, Bonn, Brückenforum (supporting G3)
Konzertbericht 10.03.14, Köln, Yard Club (supported by Godsticks)