Numenorean – Adore

(43:23, CD, Vinyl, Digital, Season of Mist/Soulfood, 2019)
“Ist das Black Metal oder kann das weg?”, fragt der Black Metal-Fan. “Das ist Black Metal, das kann weg!”, erzürnt sich der Progger. Haltet ein! Für euch beide ist was dabei. Ein wenig Spielraum bei den Scheuklappen vorausgesetzt.

“Adore” ist das zweite Album der kanadischen Band, nachdem ihr Debüt 2016 mindestens mit dem geschmacklich durchaus diskutablen Cover Aufsehen erregt hatte. Dabei war die Musik auf “Home” keineswegs uninteressant. Die Genre-Bezeichnungen Post-Black Metal oder Blackgaze kursieren seit Bekanntwerden der US-amerikanischen Band Deafheaven gern durch einzelne Reviews und Artikel, wenn es darum geht, zwar die Energie des Black Metals, jedoch aber nicht dessen Kälte und satanische Düsternis und auch nicht dessen oftmals gewollt spartanischen Sound zu übernehmen. Ohrenscheinlich setzen Bands wie Deafheaven, Alcest, Harakiri for the Sky und natürlich auch Numenorean zwar auf Kreischgesang und Blastbeats, aber auch auf eine warme, melodische, eher melancholische Atmosphäre.  Auch der Sound, bzw. die Produktion setzt deutlich mehr Schwerpunkte auf raumeinnehmende, warme Klänge.

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Der Aufbau und die Struktur der Songs auf “Adore” bedienen sich oft und gern beim Metalcore oder auch beim schwedischen Melodic Death. Durchaus findet man viele prägende Melodien, viele Hooklines und eine interessante (Laut und Leise) Dynamik. Ein gewisser Ausschlag in Richtung New Artrock, sowie kleinere Anlehnungen am Prog Metal sind deutlich zu vernehmen, was begründet, wieso die Band auch in der Progszene mittlerweile recht bekannt ist.

Zwischen Intro und Outro sowie weiteren kleineren Intermezzi ragen besonders Songs wie das deutlich an Deafheaven erinnernde ‘Portrait of Pieces’, das ruhigere ‘Horizon’, das im letzten Teil ziemlich mitreißende ‘Regret’, sowie die Vorabsingle ‘Adore’ mit seiner achtminütigen Mixtur aus Melodien, Riffs und leichter Melodic Death-Atmosphäre heraus.

Numenorean klingen nach den ersten Hördurchgängen recht interessant. Die Wechsel zwischen aggressiven Blastbeats, heftigen Riffs und ruhigeren Momenten, verziert mit einigen wirklich schönen Melodien, überzeugen. Langfristig allerdings nimmt man in den Songstrukturen Wiederholungen war, die für einen gewissen Sättigungseffekt sorgen.
Bewertung: 11/15 Punkten (MBü 11, KR 11)

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