(52:05, CD, Lynx Music/Just For Kicks, 2019)
Moonrise (zu deutsch Mondaufgang) ist eine typische polnische Neo-Prog -Band. Wer jetzt bereits abwinkt und meint: „Haben wir doch schon alles einmal gehört, das ist doch sooo langweilig“, der sollte dennoch möglichst nicht voreilig urteilen. Richtig ist, dass die polnische Neo-Prog-Szene über einen hohen Wiedererkennungsgrad verfügt und es zugegeben weniger spannende, aber eben auch extrem gute in dieser Stilrichtung agierende gibt Bands – Prachtbeispiele wären m.E. etwa Albion, Amarok, Believe, Collage, Lebowski oder auch Millenium. Zur letzteren Gruppe ist ohne Frage auch Moonrise zu zählen. Das aktuelle Studioalbum „Travel Within“ ist nach „The Lights of a Distant Bay“ (2008), „Soul´s Inner Pendulum“ (2009) und „Stopover-Live“ (2012) das inzwischen vierte Album des polnischen Multi-Instrumentalisten Kamil Konieczniak (Keyboards, Electric & Acoustic Guitars, Bass, Drums). Dass sieben Jahre zwischen den letzten beiden Veröffentlichungen liegen, lässt vermuten, dass man sich bewusst Zeit für die Kompositionen und die exzellente Produktion gelassen hat. Das vorliegende Ergebnis unterstreicht diese Annahme ganz offensichtlich.
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Aktuell setzt sich Moonrise aus dem bereits erwähnten Kamil Konieczniak und dem neuen Sänger Marcin Staszek (Lead & Backing Vocals) zusammen. Auf ‚Calling Your Number‘ übernimmt Łukasz Gall, auch bekannt als Mitglied von Millenium, den Gesangspart. Außerdem steuerte er den größten Teil der Texte bei. Für das zusätzliche I-Tüpfelchen sorgt auf ‚Like An Arrow‘ der Saxophonist Dariusz Rybka.
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„Travel Within“ ist, wie nicht anders zu erwarten, ein Album mit ausgesprochen hohen Anteilen an Harmonie und Melodik. Die acht Tracks fließen nicht nur dahin, auch wenn die balladesken Strukturen überwiegen, so sorgen zweckdienlich eingebundene, starke emotionale Momente für das gewisse Etwas. Moonrise variiert überzeugend zwischen zwar seltenen, dynamisch harten, aber dann nie zu metalisch klingenden Passagen bis zu fast düster melancholischen und nicht zuletzt den bereits erwähnten sehr gelungenen balladenhaften Kompositionen. Nicht zu vergessen der jazzige Einsatz des Saxophonisten. Auch auf dem aktuellen Album muss nicht auf Ohrwurmfeeling verzichtet werden, wie z.B. der Titel ‘Between The Lies’ anschaulich belegt. Moonrise gelingt es durch seine abwechslungsreichen Songs, den Hörer zu fesseln und auf eine musikalische Reise mitzunehmen.
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Wer bereits die Vorgängeralben mit Genuss hören konnte, für den dürfte es keine Alternative dazu geben, sich auch mit „Travel Within“ zu beschäftigen und diese wunderschöne Scheibe zu genießen. Allen anderen, die zwar dem Wohlklang verfallen sind, die Polen aber bislang noch nicht entdeckt hatten, sei dieses Album wärmstens empfohlen. Es wird mit Sicherheit nicht bei einem Hördurchgang bleiben. Ein Neo-Prog-Album höchster Güte, das eine Menge Spaß bereitet und den Wunsch nach mehr fördert. Hoffentlich bedarf es nicht weiterer sieben Jahre Wartezeit für die nächste Veröffentlichung der Polen.
Bewertung: 12/15 Punkten (JM 11, KR 11, HR 12)
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