(46:16, 46:16, 38:56, 3 CD, ArtBeat, 2019)
Es war einmal, vor langer langer Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat. Da hatte Endesunterzeichneten das 2015er Album “Just Lunatics” vor Gefallen fast wahnsinnig gemacht. Und den Ex-Kollegen Frank in eine seiner selbst mit Kunstwerkanspruch daherkommenden, aber nicht immer ganz leicht verständlichen Würdigungen ausbrechen lassen…
Apropos Anspruch: Eingangs dieses Jahres gab es neues Futter für die Fans des Moskauer Projekts, das nochmal ganz erheblich aufwändiger erstellt wurde. Und zwar u.a. in folgenden Punkten:
- So haben beispielsweise ganze 20 Künstler aus Russland, Pakistan der Ukraine und den USA an den “Lunar Folk Tales” mitgewirkt. Der Amerikaner ist kein Geringerer als Trey Gunn – und zwar als Sprecher! Doch davon gleich mehr…
- Es handelt sich nicht etwa um ein normales oder ein schnödes Konzept-Album. Nein, die Musik vertont, begleitet und umrankt hier gesprochene Märchentexte. Das funktioniert also so ähnlich wie bei Jethro Tulls The Story o the Hare who lost his spectacles‘ oder Profkoievs “Peter and the Wolf” in der Rock-Version.
- Doch damit nicht genug: die uns vorliegende Edition umfasst nicht nur auf drei CDs: englische Version, russischsprachige Version sowie eine instrumentale Version zum Vergleich. Sondern sie wird durch die Darbietung in einem Triptychon im LP-Format und einem erneut vom großartigen Künstler Arseniy Lapin illustrierten 16-seitigen Booklet mit den zweisprachig reproduzierten Märchentexten zum Gesamtkunstwerk!
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So kann man nun vor Begeisterung über die auf Janosch-hafte Weise listig-“naiven” Gemälde quiekend blättern und schmökern und sich dabei der Musik hingegen. Auch Fans von Paul Klee und/oder Chagall sollten auf ihre Kosten kommen.
Das musikalische Konzept geht übrigens mit allen drei Versionen auf. Zum Sundowner auf der Terrasse fand der Autor die instrumentale Fassung ideal. Zum Angeben aufgrund der eigenen vorgeblichen Weltläufigkeit auf Proggie-Treffen leistet die russische Fassung Außerordentliches. Und für alle anderen Zwecke wird man gerne auf die englischsprachige CD zurückgreifen.
Die Musik ist oft folkig und dabei manchmal nachdenklich und manchmal tänzerisch beschwingt (‘History of the Moon’), teils aber auch jazzig (‘Who brought the berries’). Eine besonders wichtige Rolle nehmen die von Olga Scotland gespielte Quer- und Blöckflöten sowie Tin Whistles ein, aber auch ein Waschbrett sowie natürlich Gitarren und (akustische?) Bässe kommen zu Ehren.
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Der Klang ist transparent und vielschichtig – Aufnahme und Mix verantwortete Olga Scotland.
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Märchenhaft schön!
Bewertung: 12/15 Punkten
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Zur Bedeutung des Namens Lunar Cape