(50:56, CD, Eigenproduktion, 2018)
Fünf Jahre nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums “Sulla Bolla Di Sapone“ legen die Italiener aus dem Mailänder Raum ihr zweites Album vor. Sie sind mittlerweile durch Hinzunahme eines Bläsers zu einem Sextett angewachsen, und auch ein Wechsel ist anzumerken, denn am Mikro ist der ursprüngliche Sänger Massimo Sabbatini ersetzt worden. Und so liest sich das aktuelle Line-Up von Forza Elettromotrice, oder auch Fem Prog oder ganz kurz FEM, wie folgt:
Alessandro Graziano – voce / violino
Alberto Citterio – tastiere
Paolo Colombo – chitarre elettriche
Marco Buzzi – basso
Pietro Bertoni – trombe / tromboni / euphonium / glockenspiel
Emanuele Borsati – batteria / marimba / percussioni / chitarre acustiche.
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Das Album startet mit ‘Il Palazzo Del Chaos’, das auch genauso klingt, wie der Titel es vermuten lässt. Da kommen einem recht schräge Bläser-Töne entgegen, die entfernt an ‚Atom Heart Mother‘ erinnern. Doch nach knapp einer halben Minute ist der Spaß schon vorbei und FEM zeigen ihr wahres Gesicht, und das bedeutet eben nicht Avant-Prog, sondern wunderbarer, ausgefeilter Symphonic Italo-Prog. Die meisten Songs sind um die sechs Minuten lang, nur das abschließende ‚Se C’é Una Buona Ragione‘ schafft gerade mal die Zehn-Minuten Grenze.
Der Gesang wird ausdrucksstark in Muttersprache vorgetragen, die Kompositionen sind sehr abwechslungsreich gestaltet. Die Tasteninstrumente sind sehr präsent, ohne jedoch die restlichen Beteiligten in den Hintergrund zu rücken. So beispielsweise in ‚Musica Di Vento‘, das als feine Ballade mit Klavier und Gesang startet und plötzlich in Neo-Prog artige Gitarrenarbeit mündet, und auch Bläser und Mellotron kommen am Ende ins Spiel.
Das Album enthält einige starke Instrumentalnummern, so zum Beispiel das flotte, perkussive ‚Mai Tardi‘. Die meisten Titel wurden von Keyboarder Alberto Citterio geschrieben, der Rest – unter anderem der oben angesprochene Abschlusstitel – stammt aus der Feder des Drummers Emanuele Borsati.
‚Attesa‘ ist eine weitere, kurze Ballade mit Klavier und Gesang, bei der Sänger Alessandro Graziano noch Geige beisteuert. Darauf folgt eine Instrumentalnummer, die zu Beginn ein wenig an Gentle Giant erinnert. Mit dem ‚Longtrack‘ endet dieses Album standesgemäß, hier ist beispielsweise ein sehr schönes Solo an der Kirchenorgel untergebracht.
Spätestens mit diesem Album sollten sich Freunde gepflegten Symphonic Progs den Namen Forza Elettromotrice (oder zumindest FEM) merken. Empfehlung!
Bewertung: 12/15 Punkten
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