Cowboys From Hell – Running Man

(59:11, CD, Double Moon Records, 2018)
Mit “Running Man” legt das Trio Cowboys From Hell sein drittes Album vor. Christoph Irniger am Saxofon, Marco Blöchlinger am Bass und Chrigel Bosshard am Schlagzeug tauchen dabei in eine Klangwelt aus Prog, Jazz und ein wenig Funk, die sehr an die ProjeKcts aus dem Umfeld von King Crimson erinnert.

Druckvoll und rhythmisch komplex beginnt das Album mit ‘Brechstang’, allerdings ist der Name hier glücklicherweise nicht Programm. Mit der Brechstange wird hier nichts versucht – ganz im Gegenteil klingt die Musik trotz aller Komplexität smooth und sehr gut auf die drei Musiker abgestimmt. Die Stücke des Albums sind kompositorisch überraschend dicht geraten und haben stets eine gewisse Härte, welche zusammen mit oft elektronischen Sounds die, wie bereits gesagt, Erinnerung an z.B. The Crimson ProjeKCt wecken. Dadurch wird aber auch deutlich, dass das Trio keineswegs üblichen Jazz spielt, wie man eventuell angesichts der Instrumente vermuten könnte. Auch wenn das Saxofon häufig dominiert, sind stellenweise Synthesizer zu hören, die der Musik einen noch stärkeren elektronischen Anstrich geben. Die Band schreckt auch nicht davor zurück, atonale Elemente in die Musik einzubauen, die nicht verschroben, sondern äußerst passend klingen.

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Weitere Informationen

Einigermaßen überraschend taucht ein Cover von Chris Isaaks Hit ‘Wicked Game’ auf. Es ist jedoch glücklicherweise weitaus mehr als nur eine Fingerübung und wird vom Trio auf experimentelle Weise neu interpretiert. Es reiht sich somit sehr gut zwischen die anderen Stücke des Albums ein. Grundsätzlich wirkt das Album wie aus einem Guss und es ist schwer, ein Highlight unter so vielen guten Stücken auszumachen. ‘Speeed of Sound’ [sic] steht dabei jedoch ganz vorne, nicht zuletzt, weil es die Essenz des Albums ausmacht und quasi alle Merkmale in einem einzigen Stück bietet.

Obwohl die Band bereits im Jahr 2005 gegründet wurde, hat sie bisher lediglich drei Alben veröffentlicht. Was allerdings auf “Running Man” geboten wird, ist eine unheimlich gut aufspielende Band mit starken Songs. Es bleibt zu hoffen, dass das vierte Album nicht allzu lange auf sich warten lässt!
Bewertung: 14/15 Punkten (WM 14)

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