(36:45, Vinyl, CD, Digital, Ormo Records/Atypeek Music, 2019)
“#1” wurde aus einer dreistündigen Liveperformance herausgelöst und zeigt erst einmal an, wofür das Projekt um Matthieu Prual steht. Freie Improvisationen, apokalyptisch-dystoptische Klangmalereien und Atmosphären, die irgendwie nicht greifbar sind, da sie keinen Ansatzpunkt liefern. Mittels Schlagwerk, Effektgeräten und zweier (!) Saxophone schlurfen Sans Titre in Regionen herum, die zum Glück noch nie ein Mensch, und wenn, dann nur eine Schar von Auserwählten, zuvor gehört hat.
Jazz, Noise und Ritualmusik bilden ein Grundrauschen, das immer präsent ist und dem man sich nicht entziehen kann, eine Art chinesische Tropfenfolter, die zwar nicht mit Krawall und Lautstärken auftrumpft, sich ob ihrer ständigen Anwesenheit aber in die Hirnwindungen bohrt. Wenn dieser Zustand schon mit vierzig Minuten eintritt, bleibt die Frage, wie man sich nach der dreistündigen Komplettperformance fühlen wird. Das möchte man wohl erst einmal nicht antesten. Was heißt, dass man zu dem Großen, Ganzen dieses Teils keinen Bedarf verspürt. Womit diese Momentaufnahme, die nun via Atyypeek das Licht der (Unter-) Welt erblickt, erst einmal vollkommen ausreichend ist.
Bewertung: 5/15 Punkten
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