(38:22, CD, WKN/Tesco Germany, 2019)
Nach dem letzten Album “What Makes You Pray” haben sich Albin Julius und DBATICOTLH nun mit “Wish I Weren’t Here” zurückgemeldet. Seit März ist das neueste Werk im Umlauf, wobei bereits vor der Veröffentlichung ein Video zum wohl besten Stück ‘O Lord’ zu sehen war.
Das hat die Spannung natürlich wieder steigen lassen, denn die Band ist ja durchaus bekannt für ihre gekonnten musikalischen Spagate. Somit konnte ‘O Lord’ als kleiner Hinweis darauf gedeutet werden, dass es atmosphärisch düsterer wird als üblich. Und auch die Texte üben eine deutliche Gesellschaftskritik aus und thematisieren die Abgründe der Menschheit, sodass der Titel des Albums zum Programm wird. Auch der Opener ‘Evil’ verrät dies bereits.
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Aber Entwarnung: Das Album ist alles andere als ein Stimmungskiller – dafür sorgen beispielsweise die gewohnten Synthie-Effekte und erzeugen ganz viel Wärme. Trotzdem, im Vergleich zu den Vorgängern “Joyride” und “What Makes You Pray”, ist die aktuelle Platte viel rockiger, psychedelischer, krautiger und vor allem doomiger als zuvor. Kurzum: Den Österreichern ist es abermals gelungen, dem Blutharsch-Sound treu zu bleiben, ohne uns mit Wiederholungen zu ermüden und gegenüber neuen Ideen offen zu sein. Das ist im Kern vielleicht auch das, was zur Vitalität einer Band beiträgt und sie erst recht interessant macht.
Für mich beinhaltet “Wish I Weren’t Here” ein paar der wohl stärksten Songs der gesamten Blutharsch-Diskographie, was sich tatsächlich aber auch erst so richtig nach einem Konzertbesuch in Koblenz verfestigt hat. Jam-Sessions erlebt man live anders als auf CD, deswegen wirken manche Sequenzen etwas überflüssig und ziellos, aber das ist natürlich nur ein kleiner Punkt. Ansonsten empfiehlt es sich mal wieder, sich das Album bei passender Stimmung komplett anzuhören, damit es auch seine vollständige Wirkung entfalten kann.
Bewertung: 13/15 Punkten
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