Tempus Fugit – The Dawn After The Storm (Extended & Remastered Edition)

Tempus Fugit – The Dawn After The Storm (Extended & Remastered Edition - 1999/2019(78:28, CD, Masque Records, 1999/2019)
Tempus Fugit scheint ein gern gewählter Name von Bands zu sein. Schränkt man die Suche auf den Progressive Rock Bereich ein, landet man bei einer Formation aus Brasilien, um die es in diesem Falle dann auch tatsächlich geht. 1992 gegründet, veröffentlichten sie fünf Jahre später ihr Debütalbum “Tales From A Forgotten World”, dem zwei Jahre später “The Dawn After The Storm” nachfolgte. Die Rückmeldung nach längerer Pause bildete 2008 das Album “Chessboard”.

Das brasilianische Label Masque Records veröffentlichte vor einigen Jahren bereits das oben genannte Debütalbum in überarbeiteter Form mit zwei Bonus-Titeln. Die gleiche Strategie fuhren sie nun mit dem zweiten Album des Quartetts, das nun als remasterte Fassung in Digipack-Aufmachung vorliegt und ebenfalls zwei zusätzliche Songs zu bieten hat. Beide Bonus-Titel überschreiten knapp die Zehn-Minuten Marke, wobei ‘The Last Day’ zwischen 2014 und 2016 entstand, während der abschließende Track die beiden ersten Songs des Originalalbums miteinander vermischt und 2016 live im Studio eingespielt wurde.

Über die Band lässt sich nicht viel finden. Ob sie wieder aktiv sind, ist nicht belegt, zumindest lässt die Gegenüberstellung von Fotos der Band von 1999 und 2018 den Schluss zu, dass sie möglicherweise wieder gemeinsam agieren.

Das Quartett damals wie auch bei den Neuaufnahmen besteht aus:

Ary Moura – drums
Henrique Simões – all guitars
Marquinhos dos Santos – bass
André Mello – keyboards / vocals.
Dazu gastierten auf jeweils einem Song Marco Aurȇh (Flöte) und Fernando Sierpe (Gesang).

In der Mehrzahl bieten die Brasilianer sehr melodischen, sinfonischen Instrumental Prog. Auf einigen Songs singt Keyboarder und Hauptkomponist Mello, der in Zusammenarbeit mit seinen Bandkollegen auch mit einem Soloalbum in Erscheinung trat (“Blue Desert”). Die Stimme ist gelegentlich etwas schwach, mindert aber den Gesamteindruck nur marginal.

Als Instrumentalband können Tempus Fugit voll überzeugen, nicht nur Mello darf an seinem Tastenarsenal solieren, auch Simões bringt sich immer wieder auf angenehme Weise ein. Dass man auch bei Instrumentaltiteln mitsummen kann, belegt beispielsweise der knapp neunminütige Titelsong, der sich mit feinen Melodien in den Gehörgängen festsetzt. Stilistisch ähneln sie ihren Landsleuten Dogma oder Quantum – beide weisen ebenfalls gelegentliche Einflüsse von Camel auf.

Fans des melodischen Symphonic Progs kann dieses Album guten Gewissens empfohlen werden.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 10, KS 10)

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