Per Wiberg – Head Without Eyes

(43:40, CD, Vinyl, Despotz Records / Cargo, 2019)
Bei einer Vita, die Bands wie Opeth, Candlemass, Spiritual Beggars oder Kamchatka umfasst, erwartet man bei einem Soloalbum von Per Wiberg logischweise einen gehörigen Metal Einschlag. Doch großes Erstaunen: der schwedische Keyboarder / Multi-Instrumentalist (Bass, Gitarre) überrascht mit einem abwechslungsreichen Mix aus modernem, atmosphärischen Art / Progressive Rock und druckvollem, griffigem Rock Punch, sowie einem gehörigen Schuss an düsterer, doomiger Melancholie und schwermütiger Dynamik.

Der Musiker sieht sich zwar selbst eher als Typ, der eine richtige Band benötigt, weswegen ein Soloalbum für ihn einen eher angsteinflößenden Charakter aufwies. Doch steht er letztendlich zu seiner Entscheidung: “Es ist manchmal sehr heilsam, die eigene Komfortzone zu verlassen. Dies reflektiert sich auch in der Musik und es ist definitiv ein Album, das ich machen musste.”

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Interessanterweise setzt Wiberg weniger auf die solistischen Merkmale, sondern seine powervollen Songs leben in erster Linie von düsterer Atmosphäre und der einnehmenden Kraft der Arrangements. Diese kommen mal böse bedrohlich und endzeitartig daher (‘Pass On The Fear’), schielen in mehr als 10 Minuten hinüber in treibende Space / Stoner Rock Gefilde (‘Anywhere The Bood Flows’) oder überzeugen einfach mit voller Wucht und zupackender trauriger Melodik (‘Let The Water Take Me Home’). Genauso versteht es der Schwede, seine Ideen mit einer gesunden Balance aus dunklen, eingängigen Melodien zu würzen, was sich in den beiden vorab als Videos veröffentlichten Singles ‘Get Your Boots On’ (mit wunderbarem Mellotron-Intro)  und ‘Pile Of Nothing’ widerspiegelt.

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Neben Per Wiberg, der auch als Sänger einen guten, zur Musik passenden Eindruck hinterlässt, sind am Schlagzeug noch Karl Daniel Lidén und Lars Sköld (Tiamat, Avatarium) vertreten. Billie Lindhal (Promise And The Monster) verfeinert mit ätherischem Gesang zudem zwei Tracks. “Head Without Eyes” experimentiert mit vielerlei Einflüssen, hinterlässt jedoch auch ohne eindeutige Kategorisierung einen in sich stimmigen und schlüssigen Gesamteindruck. Ein mutiges und beeindruckendes Solowerk.
Bewertung: 11/15 Punkten (KR 11, KS 11)

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Despotz Records

Abbildungen: Per Wiberg / Despotz Records