Karfagen – Echoes from within Dragon Island
(93:58, Limited Edition DCD, Caerllysi Music/ Just For Kicks, 2019)
Zu Antony Kalugin und seinem Projekt Karfagen ist bereits eine Menge geschrieben und gesagt worden. Das überrascht auch nicht, wenn man sich die Vita des gebürtigen Ukrainers einmal genauer vor Augen hält. So komponiert und produziert er seit Jahren parallel für gleich mehrere Projekte. Ob AKP, Hoggwash, Sunchild, AKKO oder Karfagen sie sind alle auf ihre Art eigenständig und decken dabei verschiedene Genres ab. Während z.B. Sunchild dem Neoprog-Bereich zuzuorden sind, steht Karfagen eindeutig für symphonischen Retroprog.
„Echoes from within Dragon Island“ ist mittlerweile das zehnte Karfagen-Album. Die Inspirationen hierzu erhielt Antony Kalugin durch die Geschichten und Erzählungen des schottischen Schriftstellers Robert Louis Balfour Stevenson (* 13. 11.1850; † 3. 12.1894). Das phantasievoll gestaltete Cover der limitierten Doppel-CD weckt gleich die Neugier und der Kalugin-Freund wird nicht enttäuscht. In bester Machart präsentiert der Künstler und seine zahlreichen Mitstreiter eine symphonische Art Rock-Suite, die es in sich hat.
Ganze 19 Musiker tragen dazu bei, dass diese aus drei Teilen bestehende Suite und die beigefügte Bonus-CD alles bieten, was das Genre an gewohnten und ungewohnten Musikleckerbissen hervorzaubern kann.
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Mit einer Spielfreunde, die ihres gleichen sucht, zumeist heiter und leichtfüßig, so lässt Kalugin nichts aus, was dem Album einen fast durch und durchgehenden Wohlfühlcharakter verleiht. In der Hauptsache werden die Titel durch die exzellente Tastenarbeit Kalugins getragen, hinzu gesellen sich Streicher und Bläser, die dem vielseitigen Klangbild das Besondere verleihen. Auch die Arrangements von eher selten in der Rockmusik genutzten Instrumenten, wie Fagott oder Akkordeon sind ein weiteres Merkmal für die Kreativität des Künstlers. Das bedeutet aber nicht, dass Kalugin nicht auch mal über den musikalischen Tellerrand schaut. Bei einigen Passagen könnte man meinen, dass Mike Oldfield Pate gestanden habe. Ohne die hohe Kompetenz aller Musiker wäre ein derartig symphonisches Retroprog-Album vermutlich nicht gelungen. Die Kombination aus unterschiedlichsten Elementen gibt dem Album den eigentlichen Fluss. Die Gefahr von Längen und einer Überfrachtung ist bei derartigen Alben nicht von der Hand zu weisen, sicherlich reizt Antony Kalugin hier die Grenzen des Machbaren und des Zumutbaren aus. Wie es einige der Genregrößen vor ihm, wie Rick Wakeman oder der Italiener Fabio Zuffanti bereits in der Vergangenheit erfolgreich praktizierten.
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Die Bonus-CD der Limited Edition verdient ebenso einige Anmerkungen. Als Zugabe werden Bearbeitungen und Variationen des Albummaterials geboten, durchaus interessante Alternativen und somit nicht nur eine lohnende Bereicherung für den Sammler.
Sicher ist, dass beim melodieverliebten Symphonic Prog-Fan beim Hören des Albums viel Freude aufkommen wird. Nichts Eckiges oder Kantiges versperrt den Weg in die Gehörgänge, auch wenn fast 94 Minuten feinster Prog schon reichlich Ausdauer verlangen. Der Fan und nicht nur der wird das sicherlich verschmerzen können.
Bewertung: 11/15 Punkten (JM 11, KR 11, HR 11)
Line-up Karfagen:
Antony Kalugin: keys, vocals, percussion, penny flute, arrangements, programming
Max Velychko: electric & acoustic guitars
Oleg Prokhorov: Bass
Viktor Sirotin: Drums
Tim Sobolev: Vocals
Olga Rostovska: Vocals
Sergey Obolonkov: Vocals
Sergii Kovalov: Knob Accordion, Vocals
Roman Gorielov: Nylon & Acoustic Guitar, Vocals
Alexandr Pastuchov: Bassoon
Maria Baranovska: Violin
Elena Kushiy: Flute
Igor Solovey: French Horn
Tatiana Kurilko: English Horn
Kostya Shepelenko: Drums (Tracks 5,7,8,12)
Michail Sidorenko: Alto Saxophone (Track 5)
Georgiy Katunin: Wheel Lyre (Track 1)
Olga Vodolazhskaya: Vocals, Acoustic Guitar (Track 12)
Konstantin Kanskiy: Paintings
Poetry: Robert Louis Stevenson.
Surftipps zu Karfagen:
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