(54:01, CD, Vinyl, Digital, Karisma Records/Soulfood, 2019)
Es ist wieder etwas im Anzug bei Bjørn Riis. Aber, obwohl mit einigen Härten bedacht und gesegnet, entpuppt sich „A Storm Is Coming“ als ein Sturm im Wasserglas, was durchaus nicht negativ zu werten ist. Denn das dritte Solo-Album des Airbag-Frontmanns, das gerade einmal ein Jahr nach der EP „Coming Home“ erscheint (was sicher auch ein Beweis für die umtriebige Produktivität des Musikers ist), kuschelt sich dermaßen in alle Nischen des mit Artrock und Progressive Rock bestempelten Klientels, dass es eine Freude ist. Hier kommen dann auch einmal mehr die Anhänger der späteren Pink Floyd-Phase, sowie songorientierter Porcupine Tree/Steven Wilson-Produktionen voll auf ihre Kosten. Und da Riis’ Hauptband Airbag ihr letztes Album 2016 veröffentlicht haben, macht sich eine Sache wie „A Storm Is Coming“ unter gewissen Bedingungen schon notwendig. Denn dort, wo andere, hier nicht namentlich erwähnte Musiker, schon einmal versuchen, gegen den Strich zu bürsten und sich damit nicht nur Freunde machen, verteilt Bjørn Riis vor allem Frieden und Harmonie.
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Langsam schält sich der Opener ‚When Rain Falls‘ aus dem Nichts – verhaltene Riffs, verhaltene Härte. Überhaupt ist alles verhalten und wirkt wie in Watte verpackt. Wenn es denn ein wenig lauter wird, dann dienen diese Ovationen nur der Steigerung der in den Songs innewohnenden und für den Musiker eigentlich schon natürlichen Suspense. Sicher möchte man hier und da naheliegende Links in Richtung PF, SW oder PT wahrnehmen wollen. Aber es wäre ein Ding der Unmöglichkeit, wenn das bei dem Sound, den der norwegische Musiker bevorzugt, nicht so wäre. ‚You And Me‘ ergießt sich in ein fast schon heilig anmutendes Mantra, welches sich weithin ausholend letztendlich in einem Point of no Return fokussiert, was einen andächtig hinwegdriften lässt. In ‚Stormwatch‘, mit 14 Minuten der Longtrack des Albums, möchte man ‚Animals‘ und ‚Time Flies‘-Harmonien wahrnehmen wollen, wahrscheinlich, weil man sich hier ständig auf der Suche nach eventuellen Querverweisen befindet. ‚This House‘ gibt sich einmal mehr hoch atmosphärisch, sanftmütig, besinnlich und flauschig und man möchte diesen Song sofort in die Arme schließen. Wie eigentlich das ganze Album. Also, her mit der Platte …
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Bewertung: 12/15 Punkten (CA 12, KR 11, KS 11)
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