Wolvennest – VOID

(68:08, Vinyl, CD, Digital, Ván Records, 2018)
Wolvennest aus Belgien veröffentlichten bereits 2016 ihr selbst betiteltes Debüt und sorgten schon damals für Aufsehen. Nicht nur, weil auf dem Album als Gast Albin Julius und Marthynna von der Band Der Blutharsch and The Infinite Church Of The Leading Hand DBATICOTLH) vertreten waren, die den Sound von Wolvennest ebenso maßgeblich beeinflusst haben, sondern auch, weil eben dieser Sound so ungewöhnlich war. Möchte man den Versuch starten, könnte man die Musik wahrscheinlich beschreiben als eine Mischung aus hypnotischen Gitarrenwänden, die aus dem Black Metal stammen könnten, gepaart mit Synthesizer-Sounds aus dem Psychedelic Rock, sowie Einflüssen von Krautrock Bands der 70er Jahre.

Das zweite Album der Band führt in die gleiche Richtung und legt sogar noch einen Zahn zu, was Intensität und Spannung angeht. Auf “VOID” erreichen die Belgier ihre seltsame Sogwirkung sehr schnell. Direkt beim elf Minuten langen Opener ‘Silure’ zum Beispiel, dem psychedelischen ‘Void’ oder dem 17 Minuten langen ‘La Mort’, in dem eigentlich nicht sonderlich viel passiert, aber die minimalen Variationen zwischen Rhythmusfraktion und Synthesizer den Hörer in einer transzendierenden Stimmung gefangen nehmen.

Neben den mächtigen Instrumentals erheben sich ungewöhnlich eingängige Glanzstücke, wie das mit dem Gesang von Sharon Shazzula veredelte ‘Ritual Lovers’ oder das anklagende ‘L’Heure Noire’, mit Gastsänger Alexander von Meilenwald (The Ruins of Beverast). Auch bei ‘The Gates’, welches mit einer Art Frage und Antwort-Gesangsstil zwischen Mann und Frau sehr interessant strukturiert ist, genießt man das Eintauchen in diese massive Soundwelt von Wolvennest. Wäre “VOID” ein Soundtrack, dann sehr wahrscheinlich einer zu einem David Lynch-Film in schwarz-weiß.

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Wolvennest liefern mit ihrem zweiten Album ein massives, herausforderndes Werk mit großartigen, epischen Soundwänden und treibenden Gitarrenwänden. Black Metal trifft auf ausladenden Psychedelic Rock und Krautrock. Die im ersten Anlauf täuschende Einfachheit der Musik, entpuppt sich relativ schnell als eine sehr spannende Reise durch allerlei Kopfkinos.
Bewertung: 12/15 Punkten (MBü 12, KR 12)

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