(68:47, CD, Baze Records/Recordjet/Soulfood, 2018)
Sorry, sorry, sorry – wir sind ziemlich exakt ein Jahr zu spät dran mit dieser Würdigung… Dafür aber immerhin noch so grade rechtzeitig für die am 16.05. im Colos-Saal beginnende Deutschland-Tour! Die möglichen Entschuldigungen wie die generelle Druckbetankung mit neuen Veröffentlichungen klingen leider leicht lahm angesichts des Eindrucks – auch mit etwas Abstand – es hier mit einem der Top-ProgMetal-Alben des Vorjahres zu tun zu haben: So ‘Welcome to the Show!’
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Und das nach rund einem Jahrzehnt Pause, was für ein Comeback für Martin LeMar (Gesang und Konzept; u.a. Mekong Delta, Lalu), Rainer Grund (Gitarre), Oliver Schwickert (Keyboards), Mike LePond (Bass; u.a. Symphony X) und John Macaluso (Schlagzeug; u.a. ARK, Yngvie Malmsteen, Labyrinth).
‘Morpheus’ beginnt zwar ebenfalls mit ProgMetal-Riff-Sperrfeuer, kehrt dann aber auch die etwas ruhigere, dabei immer noch druckvolle und von unvergesslichen Melodien geprägte Seite von TE hervor:
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Das sozialkritische ‘Bread and Circuses’ klingt stellenweise wie ein Jam von Dream Theater mit Pain of Salvation, da gibt es im Genre ja wahrlich schlimmere Referenzen:
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Das trügerisch-friedliche Orchester-Intro von ‘The System’ wird von einer apokalyptischen Dystopie weggeblasen. Doch immer wieder kehrt diese eine süße Melodie zurück und will uns – wie beim Big Brother (George Orwell, nicht John de Mol, Dummilein!) – glauben machen: “The System Is Your Friend”. Eine weitere Höchstleistung von Martin, der wohl selten besser gesungen hat, als auf diesem Album.
Der Longtrack ‘Law And Order’ markiert nicht nur wegen der neun Minuten Laufzeit den persönlichen Ikaros-Höhepunkt des Rezensenten. Sondern auch wegen der hier – wie bei guten alten Savatage – von einer mächtigen Klavierfigur zusammengehaltenen Struktur, einem tollen Gitarrensolo und einem wahrhaft heroischen Refrain.
Der ‘Dream Within A Dream’ beruht textlich (wie bei Alan Parsons auf Edgar Allan Poe, ist musikalisch aber naturgemäß heftiger gelagert. Was reizvolle Vergleiche ermöglicht:
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Und ‘Inner Sanctum’ ist schon wegen Mike LePonds Bass-Intro ein Heiligtum
Die gemeinsam mit Markus Teske (u.a. Vanden Plas, Saga) produzierte CD besticht auf der heimischen Anlage, im BetreuerMobil und auch über Kopfhörer beim Joggen mit einem brillanten und doch wuchtigen Klang und hätte bei Abwesenheit einiger weniger etwas klischeehaft-quietschigen Keyboard-Sounds (z.B. bei ‘Terminal) wohl sogar noch ein Pünktchen mehr eingesammelt.
Der Abdruck aller Texte im opulent von Andy Pilkington (Very Metal Art; u.a. Threshold, Orden Ogan) illustrierten Booklet rundet ein für Genre-Fans vermutlich unverzichtbares Werk ab.
Bewertung: 12/15 Punkten
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