The Emerald Dawn – Nocturne
(51:19, CD, World’s End Records/Just For Kicks, 2019)
“Nocturne” ist das dritte Album der britischen Band, die 2014 mit ”Searching For The Lost Key” debütierten und dabei nicht unbedingt uneingeschränktes Lob erhielten. Besetzungstechnisch hat sich kaum etwas geändert:
Tree Stewart – vocals / keyboards
Ally Carter – vocals / electric guitar / guitar synthesizer / tenor sax / screechy keyboard
David Greenaway – 4-string fretless bass / 6-string fretted bass
Tom Jackson – drums.
Auf den halbminütigen ‘Prologue’ folgen drei mittellange Songs im Zehn-Minuten-Bereich sowie abschließend ein knapp 21-minütiger Longtrack namens ‘The Child Within’. Das klingt soweit ja schon einmal verlockend für den Prog-Fan. Im Inlet wird angeraten, das Album idealerweise nachts und möglichst auch allein zu hören. Und wenn schon in Begleitung gehört wird, dann sollte man zumindest schweigend zuhören und aufmerksam die Stimmungen des Albums wahrnehmen.
Das Cover-Artwork von Katrina Jane „Tree“ Stewart spiegelt schon die richtigen Eindrücke wider: „düster“ dürfte eine wirklich zutreffende Beschreibung sein. Gerade die weitflächig eingesetzten Keyboards sorgen für eine düstere, bisweilen mystische Stimmung. Hinzu kommen immer wieder Soli an der elektrischen Gitarre. Zunächst ist der Vierer rein instrumental unterwegs, bei den letzten beiden Songs kommt dann Gesang hinzu, was ja beim bereits vorgestellten der Anlass zu deutlicher Kritik war. Und auch hier wird es diesbezüglich leider nicht viel besser, dies bleibt der klare Schwachpunkt der Band. Im Gegensatz zum Debüt fällt es für den Autor allerdings nicht ganz so sehr ins Gewicht.
Die Keyboards gefallen, in ‚In The Dead Of Night‘ (keine Cover-Version des UK-Klassikers) kommt auch mal der Bass nach vorn. Bei den Gitarrenparts wünscht man sich gelegentlich etwas mehr Abwechslung, vereinzelte frische ungewohnte Noten wie der Einsatz eines Saxofons dürfen zukünftig gerne vermehrt eingesetzt werden.
Eine leichte Steigerung ist bei The Emerald Dawn definitiv zu verzeichnen, doch die Gesänge der beiden Hauptprotagonisten bietet weiterhin viel Angriffsfläche. Ihre spezielle Form des Dark Symphonic Progs dürfte aber trotzdem weiter Anhänger finden.
Bewertung: 7/15 Punkten
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