(50:16, CD, Digital, Trail Records, 2019)
Irgendetwas ist dort, ganz weit draußen. Aus den unübersichtlichen Weiten des Altai-Gebirges heraus schicken sich Sonora Sunrise an, uns die Route durch bunte Landschaften zu zeigen, die sich nach und nach auffalten und zu Canyons verdichten, welchen die Konsistenz von Lavalampen anhaftet. Es liegt auf der Hand, dass man einen Guide bräuchte, der einen sicheren Fußes durch die sich in Form und Farbe ständig veränderlichen Landscapes führt.
“The Route Through The Canyon” entpuppt sich als psychoaktiver Trip aus dem tiefsten Sibirien, der nun diesen bisher weißen Fleck auf der Spacerock’n Psychedelic-Karte mit Farbe beseelt. Die transzendenten Exkursionen tragen dann bezeichnenderweise Titel wie ‘Unexpected Trip’, ‘Welcome To The Sandland’, ‘Millions Of Snakes’ und ‘Roadside Picnic’.
Aber, es ist nicht alles im rein instrumentalen Wohlfühlmodus. Unter Gastsängerin Katya Slobina gestalten sich Semi-Improvs wie ‘Ancient Stones’ und ‘Canyons’ zu Songs, wobei auch diese Charakteristik dem Ansinnen von Sonora Sunrise nur in etwa gerecht wird. Im transzendent wabernden Universum der Soundtraveller sind Konturen jedoch nur unscharf zu erkennen, alles ist seltsam nebulös und diffus. Womit Sonora Sunrise wohl genau auf der richtigen Fährte sind, den eigenen goldenen Pfad der Erkenntnis zu finden.
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 11)