Semistereo – Zabriskii

(52:01, CD, FREIA Music, 2019)
Das Reservoir der niederländischen Bands scheint schier unerschöpflich zu sein. Die in Amsterdam ansässigen Semistereo sind ein weiteres gutes Beispiel für erfrischenden, modernen Prog, der die Grenzen auch sehr gerne mal zum Metal hin überschreitet. Nach dem Debütalbum „As The Pressure Drops“ aus dem Jahr 2007 sowie weiteren Veröffentlichungen (u.a. „Trans Earth Injection“ von 2017) ist „Zabriskii“ bereits das vierte Studioalbum der westlichen Nachbarn. Ob der gewählte Titel des Albums einen Bezug zu dem verlassenen Ort im Death Valley mit all seinen Extremen hat, wer weiß? Zumindest die Musik bewegt sich im Bereich der Extreme zwischen Anmut und Verfall. Die Band pflegt überwiegend eine relativ harte Gangart. Auf unnötige Spielereien und Schnörkel verzichten die Musiker um den Gitarristen Peter Glandorf gänzlich. Ihre Kompositionen sind trotz der zumeist dominierenden treibenden und stark gitarrenbetonten Riffs nicht eintönig, sondern bieten immer wieder eine Vielzahl atmosphärischer Momente.

Was sich vordergründig vielleicht simpel anhört, ist es aber vom Grundsatz her keineswegs. Ein wichtiger Bestandteil der Songs ist die im Verlauf erkennbare Dramatik, die sich stets in einer Steigerung zum Ende hin verdeutlicht. Ob die Band, wie von Medienvertretern behauptet, unter anderem mit Oceansize und Karnivool verglichen werden kann, da sollte man sich besser seine eigene Meinung bilden. Eine Kopie der Genannten sind die Musiker aber definitiv nicht. Wen es interessiert, wie Prog Rock bis Metal im 21. Jahrhundert auch klingen kann, der sollte ein Ohr riskieren. Über die hohe Qualität der Produktion besteht kein Zweifel, zumal das Album von keinem Geringeren als Andy Vandette gemastert wurde, bekannt durch seine Mitwirkung bei Bands wie Beastie Boys, Rush und Porcupine Tree.

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Wer nun die Gelegenheit bekommen sollte, die limitierte Edition in Form eines Heftes zu ergattern, dem sei das wärmstens empfohlen. Neben einer ausführlichen Biographie der Band und viel Wissenswertem dürfte diese auf 150 Exemplare begrenzte Variante zum begehrten Sammlerobjekt avancieren.

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Es gibt einiges zu entdecken in der atmosphärischen und bunten Welt von Semistereo. Mal heavy, mal atmosphärisch – ein Hördurchgang wird da nicht reichen. Wer Zeit mitbringt, wird Zugang zu diesem Werk erhalten. Nicht glatt gespült, vielleicht etwas anders, dafür aber lohnenswert, sich auf die musikalische Reise durch „Zabriskii“ einzulassen.
Bewertung: 8/15 Punkten (KR 11, HR 8)

Line-up / Semistereo:
Paul Glandorf (Vocals),
Martijn Weyburg (Guitars, Backing Vocals, Programming),
Frank Weijers (Guitars),
Marcel van de Graaf (Drums, Percussion)
Max Mastrangeli (Bass, Piano)

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