Ovrfwrd – Blurring The Lines

Ovrfwrd– Blurring The Lines(56:24, CD, digital, Eigenproduktion/Just For Kicks, 2018)
Wenn man das Risiko vermeiden möchte, einen bereits vorhandenen Bandnamen gewählt zu haben oder möglichst leicht per Suchmaschine zu finden sein möchte, dann nennt man sich zum Beispiel Ovrfwrd. Das Gemeine daran: das ist definitiv ein Name, den sich Prog-Fans merken sollten. Schon sehr dreist, wenn nicht sogar überdreist. Ohne Eselsbrücke geht das wohl eher nicht, der Schreiberling nennt die Band einfach Overforward (=überdreist) und streicht nach dem O sämtliche Konsonanten. Passt zwar nicht zu 100%, reicht aber als Hilfsmittel aus.

Wer sind nun Ovrfwrd? Ein Quartett aus Minneapolis (Minnesota), bestehend aus:

Richard Davenport – drums
Mark Ilaug – electric and acoustic guitars / sitar
Chris Malmgren – pianos / Hammond B3 / keyboards / xylophone
Kyle Lund – bass guitar.

Als Gäste kommen hinzu:
Bryan Hanna – percussion / claps / congas
Lee Blaske – bass clarinet
Leah Ottman – violin.

“Blurring The Lines” mit dem Untertitel “…A Democracy Manifest” ist bereits ihr drittes Album, und auch auf Live-Erfahrung können sie verweisen. Sie tourten bereits zusammen unter anderem mit King’s X und Stick Men.

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Der Hörer darf von hoher Spielkunst ausgehen, die Musiker verstehen eindeutig ihr Handwerk. In der Auflistung fehlt das Wörtchen „vocals“ zu Recht, denn der Vierer ist rein instrumental unterwegs. Und so bunt das Cover ist, bei dem man eher New Age-artiges erwartet hätte, so farbenfroh ist auch ihre Musik ausgefallen. Hier werden auf überaus peppige und unterhaltsame Art und Weise verschiedene Stile zusammengemischt. Feinen Symphonic Prog-Kompositionen stehen teils leicht kantige Fusion-Titel gegenüber, in denen immer wieder die Kompetenz der beteiligten Musiker deutlich werden. Mal dominiert das Tastenspiel, dann wieder die Saitenarbeit. Ein kurzes Solo auf der akustischen Gitarre ist ebenso dabei wie mächtiger Symphonic Prog mit ebenso wuchtigem Schlagzeugspiel.

Und sie laufen auch nicht Gefahr, eintönig zu werden, denn sie überraschen immer wieder mit unerwarteten Wendungen. So kann es neben den vielen melodischen Parts auch durchaus mal etwas “ungemütlich” werden. Selbst der World Music-Bereich wird gestreift, nämlich in ‚Cosmic Pillow‘, wo Ilaug zur Sitar greift.

Tolle Band, da will man glatt wissen, ob die Vorgängeralben ebenso überzeugen können. Und erst recht, wie es mit ihnen weiter geht.
Bewertung: 12/15 Punkten (JM 12, KR 12, KS 12)

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