Overworld Dreams – Voyage
(48:12, CD, Eigenpressung/ Just For Kicks, 2019)
Wer mit IQ, Pendragon, Marillion und vergleichbaren Bands bisher etwas anfangen konnte, dem bietet die Szene eine ausreichende Vielfalt ähnlich orientierter Bands. Dabei ist absolut unerheblich, aus welchem Land die Musiker kommen. Dieser Stil scheint über alle Grenzen hinweg beliebt und sehr weit verbreitet zu sein. Auch in der USA gibt es einige melodische Neo Prog Bands, eine davon trägt den Namen Overworld Dreams. Welchen weltweiten Träume die Band aus New Jersey nachkommt oder wecken möchten, sollten dann die Hördurchgänge klären. Zum Kern der Band zählen Randall Sandmann (Guitars), Matt Maugeri (Guitars, Vocals), Chris Parsons (Bass), Liz Holder (Keyboards, Vocals) und Ken Walker (Keyboards, Vocals). Für die notwendige zusätzliche Unterstützung sorgen Paul Higginbotham (Guitar), Scott McGill (Guitar) und Steve Well (Drums).
Als Ergebnis des gemeinsamen Miteinanders entstand eine Mischung aus Melodic Rock, AOR, Neo Prog und Retro Prog – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Für ein Debüt kann „Voyage“ durchaus als gelungen bezeichnet werden, wenn auch immer noch einige Luft zwischen den führenden Vertretern des Genres und den Amerikanern zu erkennen ist. So sind wirklich überraschende Ideen leider eher Mangelware. Breite Keyboardpassagen in Verbindung mit einigen elektronischen Spielereien hat man schon das ein oder andere mal woanders und zum Teil besser gehört. Die US Amerikaner legen, wie beschrieben, besonderen Wert auf den Einsatz eines großen Arsenals von Tasteninstrumenten, erfreulicherweise geraten dabei die Gitarren nicht ganz in Vergessenheit. Sowohl männlicher als auch weiblicher Gesang runden den durch satte bis sphärische Keyboardklänge eingerahmten Sound ab. Dabei wären wir dann gleich einmal bei einem der Streitpunkte vieler Kritiker. Stimmlich sind die männlichen Vocals eher als bescheiden bis durchschnittlich zu bewerten. Etwas mehr Variantenreichtum und Lebendigkeit wäre sicherlich kein Nachteil gewesen. Insgesamt wirkt das Album nicht zu glatt oder gar steril, so wie man es hin und wieder von US Bands kennt.
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Welche Aufgabe der vom Stargraphiker Ed Unitsky auf dem Cover verewigten, schlafenden Schönheit zu Teil wird, lässt sich nur vermuten. Eine Einladung zum bloßen Dahinträumen oder gar zum Einschlafen sollte es wohl nicht sein, dafür bieten die zehn Titel dann doch genügend gute Ansätze, die ihre Aufmerksamkeit verdient haben. Besonders die symphonischen Passagen und die Orchestrierungen, sowie die Art der Harmoniebögen machen den Sound der Band aus und wissen immer wieder zu gefallen.
Bislang ist Overworld Dreams in der Prog Szene noch ein unbeschriebenes Blatt. Mit ihrem Debüt „Voyage“ setzen sie aber schon einmal ein erstes Zeichen mit einigen guten Momenten. Die optische Gestaltung des Covers und Booklets übernahm in gewohnt farbenfroher Art der Graphiker Ed Unitsky.
Da sich die Amerikaner in den unterschiedlichsten Melodic Stilen bewegen, dürfte es nicht schwer fallen, den einen oder anderen Freund des symphonischen Klangwerks dafür zu begeistern.
Bewertung: 8/15 Punkten
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