Not Otherwise Specified – Deadweight

(60:37, 1 CD, Eigenveröffentlichung/Just For Kicks, 2019)
Bei der Namensfindung haben Not Otherwise Specified anscheinend recht schnell aufgegeben, beim Musikmachen jedoch nicht: “Deadweight” ist ihr zweites Album nach dem 2014 erschienenen “Projective Instruments”. Die Band verortet sich selbst im Heavy Progressive Rock und Progressive Metal – und wie oft muss man eigentlich “inspired by the likes of Dream Theater” in den PR-Texten solcher Bands noch lesen? Hier ist es besonders erstaunlich, da das ganze Album noch nicht einmal im Ansatz nach Dream Theater klingt. Es geht ganz klar eher in die weiter hinten im Text aufgelistete Richtung: Spock’s Beard werden da genannt und etwas zu vollmundig sogar Kansas und Riverside. Eine bunte Mischung, die Erwartungen schürt, welche dann wie so oft leider nicht gehalten werden können.

Dabei beginnt “Deadweight” überraschend frisch eher elektronisch anmutend mit einem interessant arrangierten Instrumentaltrack. Erst im dritten Song darf Craig Kerley, der neben Keyboards, Bass und Gitarre eben mal auch den Gesang übernimmt, stimmlich loslegen. Dabei macht er seinen Job eher unaufgeregt und passend zu den leider schon tausendfach gehörten Songstrukturen. Der Rest tut, was man eben im Genre so tut: Die Gitarren riffen reichlich, die Keyboards orgeln ordentlich und Bass und Schlagzeug bilden eine (nicht immer ganz solide) Einheit. Die Produktion könnte dabei etwas besser sein, manche Instrumente dröhnen etwas zu blechern aus den Boxen.

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Weitere Informationen

Man könnte nun die teils ausufernden und ineinander übergehenden elf Tracks ausführlich im Detail besprechen, aber insgesamt passiert einfach viel zu wenig Spannendes und so wird das Hörerlebnis eher zu einer anstrengenden Sache. Wenn dann noch Peinlichkeiten wie der komplett daneben gegangene Sprechgesang bei ‘All the Same’ hinzukommen, weiss man nicht mehr so richtig, wohin die Reise auf “Deadweight” eigentlich gehen sollte.

Musikalisches Potential ist bei NOS aber durchaus vorhanden und sie bieten dem geneigten Hörer einiges aus den diversen Schubladen des Progs an. Leider gelingt ihnen kein einziges Mal so etwas Ähnliches wie Eigenständigkeit. Damit liegt das erwähnte Potential leider komplett brach. Schade, da wäre doch bestimmt viel mehr drin gewesen?
Bewertung: 7/15 Punkten

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