(49:49, CD, Digital, InsideOut / Sony Music, 2019)
Ursprünglich war das dritte Lonely Robot-Album bereits für letztes Jahr geplant. Doch aus verschiedenen Gründen wurde aus dem damaligen Soloprojekt von John Mitchell ein Bandprojekt zusammen mit Pete Trewavas und Craig Blundell, was letztendlich im Kino-Album “Radio Voltaire” mündete. Etwas mehr als ein Jahr später liegt nun doch ein neues Lonely Robot-Werk vor. Etikettenschwindel oder nur Marketingstrategie? Wie groß sind wirklich die musikalischen Unterschiede zwischen Kino und Lonely Robot?
“Under Stars” bildet den letzten Teil der im Zwei-Jahrestakt erschienenen Lonely Robot-Trilogie (“Please Come Home” – 2015, “The Big Dream” – 2017) und manifestiert laut Aussage von John Mitchell so etwas wie einen natürlichen Schlusspunkt, wobei er sich nicht ganz sicher ist, ob und wie es weitergeht. Hinter “Under Stars” steckt wie bei den Vorgängeralben ein gemeinsames Thema, durch das die elf Songs zusammengehalten gehalten. Dieses mal geht es inhaltlich um die 2000er Generation, die vor allem von ihren Smartphones und der Technologie beherrscht werden, ohne dabei ihre nähere Umgebung bewusst wahrzunehmen.
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Musikalisch setzt das Songmaterial auf bekannte Versatzstücke wie sinfonischen Bombast mit melodischem, songorientierten Pop Appeal, verpackt in ein rockiges Korsett. Wer also bereits die Vorgängeralben mochte, findet hier in jeglicher Hinsicht eine Fortsetzung mit leichten Neujustierungen. Besonders etwas mehr Keyboards / Synthies (z.B. beim wavigen ‘Icarus’), spacige Sounds und griffige, direkte Arrangements bilden den Kern dieses Albums, wie auch die großen Melodiebögen und ein gewisses Maß an Sentimentalität nicht fehlen dürfen. Instrumental und gesanglich betätigt sich John Mitchell nahezu im Alleingang, als Gäste sind Craig Blundell (Schlagzeug) und der bereits bei der Lonely Robot-Liveband tätige Steve Vantsis (Bass) vertreten.
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Um zur eingangs erwähnten Frage zurück zu kommen, inwieweit sich Lonely Robot und Kino unterscheiden: Lonely Robot setzt wesentlich mehr auf kompakte Kompositionen, während bei Kino der Prog Faktor und die instrumentalen Ausschmückungen um einiges höher ausgestaltet sind, womit hier trotz gewisser Überschneidungen zwei unterschiedliche Projekt erkennbar sind. “Under Stars” beinhaltet damit einmal mehr anspruchsvollen, ausschweifenden Pop und Rock mit Sinfonik-Bombast-Touch. Bleibt abzuwarten, ob dieses Konzept nun auf irgendeine Weise fortgeführt wird.
Bewertung: 10/15 Punkten (HK 11, KR 9, KS 10)
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Abbildungen: Lonely Robot / InsideOut Music