(48:32, CD, [addicted label], 2018)
Die russische Band Disen Gage wurde 1999 in Moskau von Yuri Alaverdyan (Gitarre), Konstantin Mochalov (Gitarre), Nikolay Syrtsev (Bass) und Eugeniy Kudryashov (Schlagzeug) gegründet. Die ehemaligen Studenten haben sich in dieser Zeit am Naturwissenschaftlichen Institut in Moskau kenngelernt. Das Bandgefüge bestand allerdings nur bis 2002, weil sich die Bandmitglieder entschlossen haben, die Formation auf Grund ihrer beruflichen Zukunft aufzulösen. Für den weiteren Verlauf von Disen Gage sollte dies kein Einzelfall sein. Immer wieder fand man sich zusammen (teils mit unterschiedlichen Musikern), um neues Material zu komponieren und einzuspielen. Danach ging man wieder getrennte Wege.
Die Alben ‘The Screew-Loose Entertainment’ (2004), ‘Libertage’ (2006), ‘The Reverse May Be True’ (2008) und ‘Snapshots’ (2016) sind instrumentaler Prog Rock mit sehr starken Avant-Rock-Anteilen.
Mit der Veröffentlichung von ‘Hybrid State’ (2017) entfernte sich Disen Gage immer mehr von gängigen rockähnlichen Strukturen und wendete sich der improvisierten, experimentellen Musik zu. Die Veröffentlichung diente als musikalische Untermalung zu der gleichnamigen Dokumentation über Wissenschaftler, die während eines experimentellen Verfahrens direkt im Labor musizieren. Zu dieser Zeit bestand die Band aus Konstantin Mochalov, Anton Efimov und Daria Solovyeva.
Dieser eingeschlagene Weg wird mit dem Erscheinen von ‘Nature’ konsequent weitergeführt bis zur extremen Auflösung jeglicher Vergleichbarkeit und Kategorisierung. Bei diesen Aufnahmen bestand die Formation nur aus Konstantin Mochalov und Anton Efimov. Um ihren Klang für dieses Album zu formen, verwenden sie Geräusche z.B.von Zügen und Tieren insbesondere höherer Primaten. Das Ergebnis ist eine kakophone, collagenhafte Aneinanderreihung fremdartiger Geräusche zu einem Ganzen. Songstrukturen und Melodien sind nicht mehr vorhanden. Das Album besteht aus drei Titeln.
‘Nature’ wurde in ganzer Länge visuell von Alexandra “.noa” Ivanova interpretiert.
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Um ‘Nature’ zu beschreiben, nennt Disen Gage selbst es experimentelle Muisque Concrète. Aus diesem bereits 1948 entstanden abstrakten Musikstil entstand später der Industrial und Noise Sound. Während man bei den vorherigen Alben sich die Mühe gemacht hat, die Musiker den Instrumenten zuzuordnen, fehlt diese Information bei ‘Nature’. Um das Album angemessen würdigen zu können, wird von dem Hörer unbedingte Disziplin verlangt. Es empfiehlt sich die Nutzung eines Kopfhörers.
Dieses Werk ist schwer zu fassen und bietet für den unerfahrenen Konsumenten eine schwere Kost. Die Reaktionen liegen zwischen Faszination und Ablehnung. Eine objektive Einschätzung erscheint unter diesen Vorraussetzungen unmöglich. Daher erfolgt keine Bewertung. ‘Nature’ hat aber durchaus seine Berechtigung und wird auch seine Hörer finden.
Keine Bewertung
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