Somn – The All-devouring

Somn - The All-devouring (Elusive Sound, 2019) (37:48, Digital, Elusive Sound, 2019)
Darf es etwas dezentes Ohrenbluten sein? Bitte schön … Das sich auf beeindruckend und spannungsreich inszenierten Post-Rock spezialisierende Label Elusive Sound (Blak, Silent Whales Become A° Dream, Glasir u.v.m.) macht nun auf heftig und taucht ein in die harsch-brutale Headbanger-Blackgaze-Welt, ohne jedoch gewisse für dieses Genre so wichtige Atmosphären außen vorzulassen. Dass diese ins abgrundtief Schwarze tendieren, mag auf der Hand liegen. Nein, die Band aus Sankt Petersburg hat es sich wahrlich nicht auf die Agenda gesetzt, irgendwelche Gefangenen zu machen.

In vier ausufernden Tracks lassen Somn ihren Aggressionen freien Lauf, die in eisigen Gitarrenbreitseiten und noch eisigere Vokalakrobatik ausarten. Die lauschigen Momente lassen sich dabei an einer Hand abzählen und entpuppen sich letztendlich nur als Auge des Sturms, welcher weiterhin um einen herum wütet. Überambitionierte Drums geben dabei die Marschrichtung vor, was heißt, dass sich das Zeitempfinden ob der hier nach oben korrigierten bpm-Skala ein wenig beschleunigt. Nein, „The All-devouring“ ist wahrlich nichts für Zartbesaitete. Diejenigen jedoch, für welche eine Band wie Alcest in der letzten Zeit ein wenig zu sehr in melodiösen Wohlklang abgedriftet ist, dürften hier gut aufgehoben sein sowie still und heimlich jubilieren. Die Musik von Somn gibt das ja her.

Bewertung: 9/15 Punkten (CA 9, KR 10)

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