(38:00, Vinyl, CD, Digital, Snø Musikk DA, 2019)
Die Stadt Bergen in Norwegen gilt als Wiege des Black Metal. Doch obwohl diese sechsköpfige Band um Sängerin Karla Lesley Jaeger ebenfalls aus Bergen stammt, bzw. sich in der dortigen Universität zusammengefunden hat, spielt das junge Sextett Musik, die sich vielmehr in die Richtung Alternative Artpop bewegt. Das Namedropping bezieht Bands wie Radiohead oder PJ Harvey mit ein, manche Kollegen vom NME sind sogar der Ansicht, dass die Songs von “Feed Me To The Stars” locker die B-Seite von Alben wie “OK Computer” hätten füllen können.
Das geht etwas zu weit und führt den interessierten Musikhörer vielleicht in eine falsche Richtung. Wo Radiohead mitunter postrockig, depressiv und psychedelisch psychotisch wirken, sind Skaar eher handzahm, aber dadurch keineswegs weniger interessant. Man hört deutlich die skandinavische Herkunft heraus, die typische melancholische Atmosphäre, spürt die warmen Harmonien, entdeckt wunderschöne Melodien (‘Mio’), lässt sich von einem klaren Rhythmus mitreißen (‘Grainne’) und gewöhnt sich recht schnell an den speziellen, im höheren Bereich angesiedelten Gesang von Karla Lesley Jaeger.
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Als Referenz bietet sich statt Radiohead eventuell eine Band wie Moetar (‘Control’) an. Vielleicht auch die Newcomer Oak, die ebenfalls dieses gewisse skandinavische Flair besitzen.
Wer skandinavischen Artpop mit allen typischen Zutaten, wie Melancholie, Melodie und Anspruch mag, sollte unbedingt die Jungs und Mädels von SKAAR antesten. Ein spannendes, abwechslungsreiches Album.
Bewertung: 12/15 Punkten (MBü 12, KR 12)
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Ein Kommentar
Gegen-Namen-Plumpssacking: Meinereinen erinnert Karla Lesley teils sehr und angenehm an Heather Nova 🙂